Bürger kritisieren Haltung der katholischen Kirche

Reaktorgegner im Dialog

Garching · Ein offener Brief der »Bürger gegen Atomreaktor Garching e.V.« an Erzbischof Kardinal Wetter hatte zur Folge, dass Vertreter der Initiative am 15. Juli zu einem Gespräch ins Erzbischöfliche Ordinariat München eingeladen wurden.

An dem Gespräch nahmen Gina Gillig und Bernd Knatz von der »Bürger gegen Atomreaktor Garching e.V.« und Dr. Armin Wouters, stv. Referatsleiter des Ökumenenreferats des Erzbischöflichen Ordinariats München, teil.

Gina Gillig machte deutlich, dass man sehr froh darüber sei, endlich mit einem Vertreter der katholischen Landeskirche über den FRM 2 sprechen zu können. Zugleich bedauerte sie, dass diese erste Kontaktaufnahme erst nach über 10 Jahren Arbeit zum FRM 2 und zudem erst nach dem offenen Brief zustande kam.

Wouters betonte, dass der Atomforschungsreaktor FRM 2 ausführlich in der Landeskirche und im Bistum diskutiert worden sei, und man den Dialog jahrelang mit den Wissenschaftlern der Reaktorstation gepflegt habe. Um die Dialogsituation mit den Wissenschaftlern der Reaktorstation aufrecht zu erhalten, habe Kardinal Wetter an dem Festakt der Bayerischen Staatsregierung und der Reaktorstation der Technischen Universität München (TUM) zur Inbetriebsetzung des FRM 2 am 9. Juni teilgenommen und der Veranstaltung der »Bürger gegen Atomreaktor Garching e.V.« abgesagt. Wouters sagte Gina Gillig zu, ab jetzt bei einem nächsten Kontakt mit den Wissenschaftlern der Reaktorstation auch den Dialog mit den Wissenschaftlern der Reaktorstation auch den Dialog mit den Wissenschaftlern der Kritiker dieses neuen Atomprojekts zu suchen, erklärt Gina Gillig.

Wouters versuchte zu erklären, dass in dem Segenswunsch beim Festakt zur Inbetriebnahme des FRM 2 am 9. Juni auch die Kritiker des FRM 2 einbezogen worden seien. Gina Gillig kritisierte, dass in dem Segenswunsch den Reaktorleuten und Vertretern in Wissenschaft, Wirtschaft und Politik zwei ganze Absätze gewidmet waren, während sich die Kritiker nur in dem kurzen Satz alle, die sich für den rechten Umgang mit deiner Schöpfung einsetzen, wieder gefunden hätten. Die zweimalige und besondere Betonung der Befürworter des FRM 2 im Segenswunsch sei eine deutliche Akzentuierung. Des Weiteren erwähne die Pressemitteilung des Erzbischöflichen Ordinariats mit keinem Wort die Segnung auch der Kritiker des FRM 2, sondern spreche ausschließlich vom »Segen für Mitarbeiter und Wissenschaftler« des neuen Atomprojektes und »Der Segen... galt den Mitarbeitern und Wissenschaftlern der neuen Forschungseinrichtung.«

Gillig bat Wouters um eine erneute Pressemitteilung des Erzbischöflichen Ordinariats, in der deutlich wird, dass auch die Segnung der Kritiker des FRM 2 stattgefunden hätte. Dies habe Wouters entschieden abgelehnt, so Gillig.

Artikel vom 18.08.2004
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