Pro Tag zwischen 7.000 und 10.000 Euro Beute

Opferstockdiebe unterwegs

München · Das Erzbischöfliche Ordinariat München hat eine deutliche Warnung vor Opferstockdieben ausgesprochen. Besonders die Opferstöcke von Wallfahrtskirchen und von vielen Besuchern frequentierten Kirchen würden zur Zeit gezielt von professionell arbeitenden Banden geplündert, teilte der Finanzdirektor des Erzbistum München und Freising, Prälat Sebastian Anneser, mit.

Der Warnung liegt eine Mitteilung der Staatsanwaltschaft Traunstein zugrunde, der am Dienstag, 10. August, professionell arbeitende Opferstockdiebe ins Netz gegangen waren.

Nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft schicken gut organisierte Banden aus Polen, Tschechien und Ungarn pro Monat etwa fünf Paare auf Raubzug nach Bayern. Sie hätten sich auf die Opferstöcke gut besuchter Kirchen spezialisiert. Bis zu sieben Mal im Monat würden die Paare mit ihren Autos Tagestouren unternehmen und dabei im Schnitt etwa sieben bis acht Opferstöcke aufbrechen. Die durchschnittliche Ausbeute einer Tagestour liege zwischen 7.000 und 10.000 Euro.

Laut Anneser fordere die Staatsanwaltschaft Traunstein Pfarrer, Mesner und Hausmeister, aber auch die Kirchenbesucher zu erhöhter Wachsamkeit auf. Vorbeugend sollten die Opferstöcke gerade in der Ferienzeit öfter geleert werden. Dadurch würde sich in den einschlägigen Kreisen sehr schnell herumsprechen, dass Opferstöcke aufzubrechen kein lohnendes Geschäft mehr sei.

Der Finanzdirektor wies darauf hin, dass viele Touristen nach dem Besuch der schönen und oft aufwendig renovierten Kirchen gerade in Oberbayern gerne einen Beitrag zum Unterhalt leisten würden. Da der Etat für Kirchenrenovierungen im Haushalt des Erzbistums in den letzten beiden Jahren jedoch stark eingeschränkt werden musste, seien die Pfarreien in Zukunft mehr als bisher auf Spenden angewiesen.

Artikel vom 17.08.2004
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