Deutsche Olympia-Kanuten machen sich in Oberschleißheim fit für die Spiele

Vorbereitung auf Athen

Tim Wieskötter entwickelt sich zum Jonglier-Ass, was Teamkollegin Birgit Fischer natürlich auf Video festhalten muss. Die Kollegen üben sich eher im Bälleaufheben als im Jonglieren.Foto: cr

Tim Wieskötter entwickelt sich zum Jonglier-Ass, was Teamkollegin Birgit Fischer natürlich auf Video festhalten muss. Die Kollegen üben sich eher im Bälleaufheben als im Jonglieren.Foto: cr

Oberschleißheim · Noch beschwören sie den »Geist von Oberschleißheim«, die deutschen Kanuten, die bei den olympischen Spielen in Athen um Medaillen kämpfen werden.

Am Freitag, 20. August, werden Sie in die griechische Hauptstadt reisen, um die Hoffnungen zu erfüllen, die auf ihnen ruhen. Bis dahin heißt es weiter, sich an der Olympia-Regattaanlage in Oberschleißheim intensiv auf die Wettkämpfe vorzubereiten. Dazu gehören auch lockere Entspannungsphasen wie die Grillfeier am vergangenen Donnerstagabend, die durch das heftige Unwetter nach drinnen verlegt werden musste. Bis dahin hatten die Paddelakrobaten unter Anleitung von Stefan Ehlers Jonglieren gelernt – mit mehr oder weniger Erfolg. »Ich kann’s nicht«, machte Katrin Wagner ihrer Enttäuschung lautstark Luft, woraufhin ihr entgegenschallte: » ›Ich kann nicht‹ heißt ›Ich will nicht!‹ «

Die Stimmung ist gut bei den Kanuten, auch wenn sie bei der Eröffnungsfeier nicht in Athen sein konnten. »Wir sind mitten in der Vorbereitung, da können wir uns nicht stören lassen«, erklärt Chefbundestrainer Josef Capousek, der bis zum Wolkenbruch das Grillbesteck schwang. Auch das gehört zum »Geist von Oberschleißheim«, in dessen Sinne sich die Kanuten als eine große Familie präsentierten. Einschließlich der Ausnahmesportlerin Birgit Fischer. Die 42-Jährige, die 27 Weltmeistertitel und sieben olympische Goldmedaillen sowie weitere Top-Platzierungen zählt, motiviert die »jungen Hüpfer« immer wieder zum Mitjonglieren. Doch auch sie ordnet in der Vorbereitung alles dem sportlichen Erfolg unter. So erklärte sie inzwischen, dass sie im Zweier- und im Vierer-Kanu um den Sieg paddeln will.

Auch die Erwartungen von Capousek sind nicht eben gering, allerdings für Deutschland als führende Nation im Kanusport realistisch: »Wir wollen in zwölf Wettbewerben sechs Medaillen holen. Farbe ist egal.« Die Hauptkonkurrenten kommen aus Polen und Ungarn.

Capousek schwört auf die Vorbereitung in Oberschleißheim. »Wir sind das erste Mal seit 1988 wieder hier und ich bin sehr positiv angetan«, ist er voll des Lobes über die Regatta-Anlage. Er hat ja leicht reden. Als Grill-Meister schlägt er sich nicht mit den bunten Bällen rum. Dagegen machen seine Schützlinge Fortschritte beim Jonglieren. Wenn’s in Athen genauso gut klappt, dann sind sicher ein paar Medaillen drin.

Artikel vom 17.08.2004
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