Marie Blanchard stellt in der Isarvorstadt aus

Virtuelle Comic-Räume

Auch der 11. September 2001 ist bei Marie Blanchard ein Thema. Foto: Veranstalter

Auch der 11. September 2001 ist bei Marie Blanchard ein Thema. Foto: Veranstalter

Isarvorstadt · Angesichts beengter und eingeschränkter werdender moderner Lebensräume, präsentiert Marie Blanchard in einer Ausstellung vom 7. August bis 3. September virtuelle Räume, die sie der Welt der Videospiele und der Zeichensprache der Comic-Kultur entliehen hat.

Landschaften, die an Bilder aus Computern erinnern und Reflexionen über den Stellenwert der Informatik in unserer Gesellschaft provozieren... Ist die visuelle Computersprache dermaßen in unser Bewusstsein eingedrungen, dass allein das Erblicken eines Pfeils am unteren Bildrand uns glauben lässt, es sei ein synthetisches Bild? Oder ist es eine optische Täuschung?

Die Papier-Zeichnungen umfassen eine Ansammlung von Nachrichten-Schnipseln, die miteinander vernetzt eine nicht greifbare Welt bilden. Sie scheinen gänzlich zufallsbedingt untereinander und durch Fäden oder Pfeile mit zentralen Einheiten verbunden. Die kurzen Texte, Bildschirm-Mitteilungen oder Sprechblasen sind ebenfalls Bestandteil der Erzählung – gefüllt mit Humor und dem Wunsch einer anderen Welt anzugehören.

Die Sprache des Fernsehens, Symbole des Wohlstands, der vorstädtische Lebensraum und die Repräsentation der Familie sind omnipräsente Themen. Marie Blanchard’s Werke sind beunruhigend, denn sie machen bewusst, dass wir letztendlich nur die Schachfiguren in einem Spiel namens »Gesellschaft« sind.

Marie Blanchard, Jahrgang 1978, hat im Juli 2004, nach 2-jähriger Zwischenstation an der École Nationale Supérieure des Beaux-Arts de Paris, ihr Diplom an der École des Beaux-Arts in Nantes bestanden. Ihre Arbeiten wurden bereits in einer Gruppenausstellung in New York und zahlreichen Ausstellungen in Frankreich gezeigt und anerkennend wahrgenommen.

Zur Vernissage am Samstag, 7. August, von 19 bis 22 Uhr ,ist die Künstlerin in der french-made-Galerie für zeitgenössische französische Kunst, Corneliusstraße 48, anwesend.

Artikel vom 05.08.2004
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