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Bierbrauer müssen sich neuen Ort zum Feiern suchen / Hartl legt Richtlinie vor
Königsplatz trockengelegt
Ob Dick Brave, »Kino Open Air« oder Reamonn: Im Monatstakt entflammt die Diskussion über eine Spielerlaubnis auf dem Königsplatz. Montage: clash
Maxvorstadt · Schon wieder gibt es Streit um eine geplante Veranstaltung auf dem Königsplatz. Der Stadtrat hat den bayerischen Bierbrauern verboten, im kommenden Jahr ihr Jubiläumsfest auf dem geschichtsträchtigen Platz in der Innenstadt zu veranstalten.
Im Frühjahr gab es bereits Ärger, als die Kult-Rockabilly-Band rund um Dick Brave zunächst nicht auf dem einstmaligen Nazi-Aufmarschplatz auftreten durfte. Ihr wurde unterstellt nicht den hohen kulturellen Ansprüchen des besonderen Ortes zu genügen (wir berichteten).
An diesem Mittwoch nun hat auch Kulturreferentin Lydia Hartl eine entsprechende Anfrage des Stadtrates Richard Quaas (CSU) beantwortet. Die umstrittene Kulturchefin schreibt, dass »ausschließlich anspruchsvolle Aufführungen« mit internationalen Potenzial auf dem Königsplatz spielen dürfen. Diese müssten sich »am europäischem Rahmen messen lassen« und mit »mindestens acht Musikern« antreten. Dick Brave etwa transportiere – so Hartl – keine »anspruchsvollen inhaltlichen Themen«, dies sei jedoch ebenfalls unerlässlich, um auf dem Königsplatz aufzutreten.
An der Thematik scheiterte wohl auch der Bayerische Brauerbund, der im nächsten Sommer auf dem Platz sein 125-jähriges Bestehen feiern wollte. Dabei sollte es nicht um »ein normales Bierfest oder Volksfest mit Alkoholexzessen gehen«, wie man bei einer solchen Veranstaltung vermuten könnte. Vielmehr wollten die bayerischen Bierbrauer »ein Fest der Bierkultur feiern«, wie Lothar Ebbertz vom Brauerbund dem Münchner Zentrum erläuterte. Das Konzept sei schon vor Monaten dem Kreisverwaltungsreferat sowie Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) vorgelegt worden, dabei sei die Stimmung noch positiv gewesen.
Allerdings regte sich von Anfang an auch Protest gegen die dreitägige Mammutveranstaltung. Sowohl der Bezirksausschuss Maxvostadt, als auch zahlreiche Anwohner protestierten gegen das Vorhaben der Brauer: »Wenn da drei Tage Oktoberfest gemacht werden soll, ist das eindeutig zu viel«, sagte der BA-Vorsitzende Klaus Bäumler (CSU). In der vergangenen Woche haben nun auch die SPD- und Grünen-Mitglieder des Kreisverwaltungsausschusses des Stadtrats der geplanten Feier auf dem Königsplatz eine Absage erteilt. Beide Fraktionen betonten gleichwohl, dass dies kein Votum gegen den Brauerbund sei: »Die Brauer sind in München herzlich willkommen. Wir werden gemeinsam einen guten Festplatz finden.«
Artikel vom 05.08.2004Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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