Pflanzen, die Feuer zum Überleben brauchen

Ein echt heißes Thema

Nymphenburg · Am Sonntag, 8. August, geht es ab 10 Uhr im Botanischen Garten um »Pflanzen, die Feuer brauchen« – eine Führung mit Till Hägele (Treffpunkt vor dem Gewächshauseingang).

Pflanzen und Feuer, das klingt äußerst gegensätzlich. Kaum vorstellbar, dass Feuer für die Vegetation nicht nur Bedrohung und Vernichtung bedeutet. Doch ein Blick auf die Ökosysteme anderer Länder und Erdteile belehrt uns eines Besseren. Feuer spielt z.B. eine wichtige Rolle für den Fortbestand von Savanne, Prärie, semiaridem Buschland und mediterraner Vegetation. Für ihren Erhalt einschließlich der charakteristischen Fauna und Flora ist Feuer ein wichtiger ökologischer Faktor.

Unter den Pflanzen git es einerseits solche, die sich vor dem Feuer zu schützen wissen, Bäume z.B. umgeben sich mit dicker Borke (Korkeichen, Kiefern-Arten, Mammutbäume) oder verlagern ihren dicken Stamm gleich unter die Erde, so dass im Falle eines Brandes nur die oberirdischen dünnen Äste betroffen sind. Gräser und andere Pflanzen, wie z.B. die Yucca, umgeben sich schützend mit einer »Strohtunika« aus abgestorbenen Blattbasen oder sie verlagern ihre Vegetationspunkte (für einen neuen Austrieb) prinzipiell unter die Erde.

Andererseits gibt es auch Pflanzen, die das Feuer wirklich benötigen. Das sind die eigentlichen Pyrophyten. Zu diesen Feuerpflanzen zählt man u.a. solche, deren Früchte sich erst nach Feuereinwirkung öffnen und die Samen freigeben; Kiefer- und Eukalyptusarten gehören zum Beispiel dazu. In der Führung, die vom technischen Leiter der Gewächshäuser, Till Hägele, abgehalten wird, wird besonders anhand von Beispielen aus der australischen Flora über das Phänomen der »pflanzlichen Feuerliebe« berichtet werden.

Artikel vom 05.08.2004
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