CSU fordert umgehenden Ausbau der Kreuzung Heidemannstraße/Lilienthalallee

Stop and Go in Freimann

Heidemannstraße/Lilienthalallee: Hier befürchtet die CSU bald den Verkehrsinfarkt. Die Münchner SPD nimmt sich dennoch mehr Zeit als geplant.Foto: cr

Heidemannstraße/Lilienthalallee: Hier befürchtet die CSU bald den Verkehrsinfarkt. Die Münchner SPD nimmt sich dennoch mehr Zeit als geplant.Foto: cr

Freimann · Wer im Berufsverkehr durch die Heidemannstraße fährt, braucht vor allem zwei Dinge: viel Geduld und noch mehr Zeit. Ein Zustand, den die CSU in München nicht länger hinnehmen will. Auf Initiative von Johannes Singhammer (MdB), Ludwig Spaenle (MdL), Guido Gast (Stadtrat) und Patric Wolf (Bezirksausschuss Schwabing Freimann) fordert die Partei jetzt die Stadt auf, die Kreuzung Heidemannstraße/Lilienthalallee umzubauen.

»Das Stauzentrum Heidemannstraße blockiert das Fußballstadion«, wettert Singhammer. Er befürchtet einen Rückstau auf der Autobahn bis nach Garching, womit dann die Besucher des Stadions ihr Ziel nicht rechtzeitig erreichen könnten.

Die CSU-Politiker rechnen vor, dass der 700.000 Euro teure Ausbau der Kreuzung bis zu 60 Prozent vom Freistaat gefördert werde – eine mündliche Zusage habe Spaenle von Staatssekretär Georg Schmid erhalten – und somit müsste die Maßnahme doch auch für die Stadt München finanzierbar sein. Ist sie theoretisch auch, bestätigt SPD-Stadtrat Alexander Reissl. »Da die Maßnahme Heidemannstraße allerdings nicht der Stadionerschließung dient oder dienen soll, ist sie mit mehreren anderen Verkehrsprojekten im Mehrjahresinvestitionsplan nach hinten verschoben worden.« Mit anderen Worten: Bis zur Fußball-WM 2006 bleibt auf jeden Fall alles beim Alten.

Die Verkehrserschließung des Stadions in Fröttmaning soll ausschließlich über die Autobahn und über die U-Bahn erfolgen. Zu diesem Zweck bestehen nun Überlegungen, eine Spange von der U2 (Harthof oder Am Hart) nach Fröttmaning zu bauen. »Die kann keinesfalls bis zur WM realisiert sein«, gibt Reissl zu. Allerdings müsse eine U-Bahn alltagstauglich sein und dürfe nicht ausschließlich für 30 Tage im Jahr konzipiert sein, wenn im Stadion gespielt wird. »Diese Voraussetzungen könnten die Verbindungen von der U2 her erfüllen«, habe das Planungsreferat laut Aussage von Reissl erklärt.

Die CSU, die noch vor wenigen Wochen die U-Bahnanbindung von der Münchner Freiheit nach Fröttmaning vorgeschlagen hatte, hält diese Spange allerdings für überflüssig: »Die Kosten von bis zu 470 Millionen Euro sind so hoch wie ein zweites komplettes Stadion. Das Geld dafür ist nicht da.« Viel eher favorisieren die Unions-Politiker den S-Bahn-Nordring. Keine neue Idee, sagen sie selbst, umso verwunderlicher, warum sie bisher nicht aufgegriffen und längst umgesetzt sei. Reissl kontert: »Ich glaube nicht, dass der Nordring das Problem löst.« Niemand werde von der Stadt über Moosach quer durch den Münchner Norden ins Stadion fahren. Die wesentlich kürzere Schleife zum Olympiastadion habe die Deutsche Bundesbahn 1988 wegen zu geringer Auslastung eingestellt.

Die CSU hält den S-Bahn-Nordring allerdings für eine optimale Erschließung für neue Wohn- und Gewerbegebiete, aber eben auch für die Anbindung an das neue Stadion. Außerdem wäre die Umsetzung durch bereits vorhandene Gleise schnell und mit geringem finanziellen Aufwand realisierbar. Die Forderung der CSU lautet: »Die Stadt muss jetzt schnell realistische Planungen vorantreiben.« Aus Sicht der SPD, die im Stadtrat mit den Grünen die Mehrheit hat, tut sie das bereits.

Artikel vom 03.08.2004
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