Carl-Orff-Gymnasiasten spenden 600 Euro an Münchner Hilfsverein

Musik hilft der Karawane

Felix Jeschke, Stephan Pilsl, Minh-Tu Nguyen, Mathias Weidner und Stefan Prams von COG überreichen 600 Euro an Hantamatou Kouloukouloubia und Ilse-Maria Claassen von der Karawane (v.li.).	Foto: cr

Felix Jeschke, Stephan Pilsl, Minh-Tu Nguyen, Mathias Weidner und Stefan Prams von COG überreichen 600 Euro an Hantamatou Kouloukouloubia und Ilse-Maria Claassen von der Karawane (v.li.). Foto: cr

Unterschleißheim · Womit beschäftigt sich eigentlich der Politik-Arbeitskreis am Carl-Orff-Gymnasium in Unterschleißheim? Zum Beispiel damit, ein Konzert zu organisieren.

Natürlich haben die Jugendlichen weit mehr als nur Feiern im Kopf. Das Benefizkonzert vom 16. Juli erbrachte einen Gewinn von 600 Euro. Und weil die Jugendlichen auch mehr als Profit im Kopf haben, behalten sie das Geld nicht selbst, sondern haben es am Montag, 26. Juli, an den Verein »Karawane München« überreicht.

Der Verein setzt sich für Verfolgte und in München lebende, von der Abschiebung bedrohte Ausländer ein. Das gespendete Geld hat der Verein übrigens schon wieder ausgegeben, wie Ilse-Maria Claassen berichtet.

Sie engagiert sich bei der Karawane, zum Beispiel in der vergangenen Woche auf dem Stachus, als der Verein in einer Dauerkundgebung auf die drohende Abschiebung von Familien hingewiesen hat, die seit zehn Jahren oder mehr in München lebt. »Deren Kinder sind teilweise hier geboren«, erzählt Claassen, die befürchtet, dass die Familien in den Sommerferien in ihr Heimatland Togo (Westafrika) abgeschoben werden. »Dabei hat sich die Situation in den letzten Jahren in dem Land nicht verbessert. Im Gegenteil: Es ist eher schlimmer geworden«, schildert Claassen. Das bestätigten auch Menschenrechtsorganisationen, die zu Beginn des Jahres Sachstandsberichte über die Menschenrechtslage in Togo verfasst hätten.

Die Carl-Orff-Schüler aus dem Politik-Arbeitskreis haben sich genau Gedanken gemacht, wem sie den Erlös aus dem Benefizkonzert zukommen lassen wollen. Dabei haben sie vor allem Wert darauf gelegt, dass alle Verbindungen im Raum Unterschleißheim bleiben. So haben zwei Bands aus der Stadt, nämlich »New World Disorder« und »Destow« sowie die »Donkey Shots« aus Garching gespielt. Und das Geld ist an einen Münchner Verein gegangen, der im Bedarfsfall auch in Unterschleißheim aktiv wird.

Besonders erfreulich ist der Umstand, dass die Bands auf ihre Gage verzichtet und damit die Spendensumme mit ermöglicht haben. Auch das Jugendzentrum »Gleis 1« und das Partyteam St. Korbinian« haben ihren Anteil an diesem Erfolg geleistet. Wenn der Politik-Arbeitskreis am Carl-Orff-Gymnasium ein Konzert organisiert, dann hat das also mit Sicherheit einen politischen Hintergrund. Und auch einen sozialen. Carsten Clever-Rott

Artikel vom 28.07.2004
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