Aber leichter ist es für das Soundcafé in der Traubestraße nicht geworden

15 Jahre Jugendarbeit

Soundcafé-Projekte: die »Dancin’ She Devils« und das Hortprojekt »Cool Kids« (rechts).	Fotos: Soundcafé

Soundcafé-Projekte: die »Dancin’ She Devils« und das Hortprojekt »Cool Kids« (rechts). Fotos: Soundcafé

Schwabing · Eine Jugendkulturwerkstatt wird fünfzehn Jahre alt. Grund genug nachzufragen, was sich in den letzten Jahren so alles verändert hat. Seit 1989 gibt es das Schwabinger Soundcafé in der Traubestraße nun, aber laut Leiterin Nathalie Dorenberg hat die Einrichtung bisher keine großen Veränderungen erlebt.

»Die Jugendlichen sind heute genauso lustig oder nervig wie früher«, meint Leiterin Nathalie Dorenberg augenzwinkernd, »jedoch sind sie heute schlechter langfristig an ein Projekt zu binden. Oft verlieren sie nach drei-, viermal die Lust und wollen etwas anderes machen.«

Dennoch ist sie stolz auf die vielen Projekte die sie ihren Jugendlichen bieten kann: »Wir haben zum Beispiel Graffiti-Aktionen und drei Hip Hop-Gruppen, die regelmäßig bei uns trainieren. Außerdem bieten wir Nachwuchsbands die Möglichkeit, in einem unserer beiden Übungsräume zu proben. Derzeit sind es bis zu 14 Bands. So gibt es bei uns zwei- bis dreimal im Monat Live-Auftritte«, schwärmt Dorenberg.

Und das, obwohl auch die Jugendeinrichtungen in München den Gürtel um einiges enger schnallen müssen: »Wir haben zwar noch keine Einrichtung in München schließen müssen, aber dennoch könnte es besser laufen«, klagt Ingrid Zorn vom Kreisjugendring München Stadt, Träger von 50 Jugendeinrichtungen, darunter das Soundcafé. »Derzeit werden auslaufende Stellen nicht mehr besetzt und viele Einrichtungen mussten ihre Öffnungszeiten kürzen.« Direkt vor Ort spüren die Mitarbeiter andere Einschränkungen: »Früher war es einfacher, etwas spontan zu kaufen. Heute müssen wir zweimal überlegen, ob wir den Billardtisch neu überziehen lassen«, erklärt Dorenberg.

Insgesamt arbeiten drei Pädagogen im Soundcafé, jedoch habe man in diesem Jahr bereits eine Viertel-Stelle einbüßen müssen. Ein Betreuer sei derzeit zwei Mal in der Woche im Wohnviertel an der Berliners Straße und der Parkstadt Schwabing unterwegs, um scheinbar antriebslose Jugendliche von mobilen Aktionen zu überzeugen, schildert Dorenberg. Dass diese Bemühungen der Betreuer schon Früchte tragen, kann jeder am Freitag, 25. Juni, ab 18 Uhr, bei der Jubiläumsparty des Soundcafés selbst erleben.

Dabei präsentieren auch einige Bands die Ergebnisse ihrer Proben im Soundcafé. Vielleicht werden diese ja auch mal so berühmt wie die Münchner Vorzeige-Hip-Hop-Band »Blumentopf« die auch einmal im Schwabinger Soundcafé angefangen hat.. Kathrin Schubert

Artikel vom 24.06.2004
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