Schwabinger Literaturkreis meldet sich nach einigen Monaten Pause zurück

»Seerose« blüht wieder auf

Sie wollten die »Seerose« doch nicht aufgeben: die Mitglieder des Literaturkreises. Foto: Privat

Sie wollten die »Seerose« doch nicht aufgeben: die Mitglieder des Literaturkreises. Foto: Privat

Schwabing · Literaturfreunde können aufatmen: Der Schwabinger literarische Seerosenkreis meldet sich, nach mehrmonatiger Abstinenz, zurück.

Bereits seit 1948 gibt es den Kreis aus bunt zusammengewürfelten Münchner Literaten, Kabarettisten und anderen Künstlern, die sich einmal monatlich treffen, um aus ihren neuesten Werken zu lesen und anschließend darüber zu diskutieren. Mit dabei waren bekannte Autoren wie Winfried Zehetmeier, Dietmar Grieser, Gert Heidenreich und Dagmar Leupold.

»Der Name ›Seerose‹ kommt von einem Lokal in der Feilitzschstraße, in dem sich der Literatenkreis die erste Zeit traf«, erklärt Seerosen-Mitglied Brigitta Rambeck. Nach einigen Treffen in Schwabinger Gaststätten fand man schließlich in der Seidlvilla eine neue Heimat, da der Gaststättenlärm einfach zu laut geworden war.

So wurde der Seerosenkreis zu einer festen Institution, die nach 55 Jahren jedoch einen Einschnitt hinnehmen musste. Im vergangenen Oktober verstarb der sogenannte »Oberrosianer« Ernst Günther Bleisch, der den Kreis seit 1979 leitete. Zunächst dachte keiner an das weitere Fortbestehen des Schwabinger Literaturkreises: »Doch im Januar fand eine Gedenkfeier zum 90. Geburtstag Bleischs statt und die dort anwesenden Seerosianer, aber auch neue Autoren, entschlossen sich, es doch noch einmal zu versuchen«, erzählt Rambeck.

Deshalb meldet sich der Seerosenkreis nun am 21. Juni in leicht abgewandelter Form zurück, so Rambeck: »Wir wollen künftig die Lesungen mit Musik untermalen. So werden zum Beispiel Gisela und Gert Heidenreich bei ihrer Lesung von der Band ihres Sohnes Julian begleitet«. Doch die Gäste können ab sofort auch am Ende jeder Lesung Fragen stellen und mit den Autoren diskutieren. »Anvisiert werden unter anderem themenbezogene Veranstaltungen, die Anlass zu Werkstattgesprächen geben«, erklärt Rambeck.

So steht am 21. Juni alles unter dem Motto »Liebe«: Michael Skasa liest aus seiner ersten Anthologie »Für alle Liebeslagen«. Im Anschluss soll es eine Gesprächsrunde zur Entstehung von Anthologien geben. Für das nächste Treffen am 19. Juli plant die Seerose einen Abend mit den Heidenreichs unter dem Motto »family affairs«: Gert Heidenreich wird dabei aus seiner kürzlich fertiggestellten Biographie über Thomas Gottschalk lesen.

Wer jetzt Lust auf die literarische Reise bekommen hat: die Karten kosten zwischen sechs und sieben Euro, Beginn ist jeweils um 19.30 Uhr. Kathrin Schubert

Artikel vom 17.06.2004
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