Am 15. Juni startet im »Muspilli« erstmalig ein Hip-Hop-Training für Mädchen

Geballte Girl-Power

Breakdance ist nicht nur den Jungs vorbehalten!, meint Steffi Orlamünde. Der Hip-Hop-Kurs im »Muspilli« wird aber mehr tanzlastiger als akrobatisch. 	Foto: ms

Breakdance ist nicht nur den Jungs vorbehalten!, meint Steffi Orlamünde. Der Hip-Hop-Kurs im »Muspilli« wird aber mehr tanzlastiger als akrobatisch. Foto: ms

Oberföhring · Die schlangenhaften Bewegungen von Justin Timberlake, die eleganten Sprünge von Usher – Disco-Fox war gestern, jetzt regiert Hip-Hop. Die Jungs von heute tragen extraweite Hosen, die Mädchen enge, knallbunte Shirts und beide wollen so toll tanzen können wie die Stars in den Clips der diversen Musiksender.

Der Mädchen- und Jungentreff Oberföhring in der Muspillistraße 27 bietet nach den Pfingstferien neben dem Breakdance-Training für Jungs (seit März jeden Freitag mit Aloun Phetnoi) erstmalig ein Hip-Hop-Training speziell für Mädchen im Alter von 11 bis 16 Jahren an: immer dienstags von 17 bis 19 Uhr, wobei von 17 bis 18 Uhr das Training mit Trainerin ist und von 18 bis 19 Uhr ohne Trainerin geübt werden kann. Kursbeginn ist am 15. Juni. Die Teilnahme kostet 1 Euro pro Trainingseinheit.

Man kann sich auch für fünf Trainingseinheiten anmelden, so dass man für diese fünfmal einen Platz sicher hat, da die Teilnehmerinnenzahl begrenzt ist.

Ansonsten kann man natürlich jedes Mal schauen, ob noch Plätze frei sind. Das Besondere an dem Hip-Hop-Training für Mädchen ist, dass dieser in den offenen Mädchentreff fällt (das Haus arbeitet geschlechtsspezifisch).

An den Dienstagen ist also von 14 bis 19 Uhr nur für Mädchen geöffnet. So können die Mädchen ungestört an dem Training teilnehmen und sind in der Zeit unter sich. Zu dem Kurs anmelden kann man sich im »Muspilli« bei Julie Altner, Tel. 95 26 62. Steffi Orlamünde wird die Mädchengruppe trainieren. Mit 15 entdeckte die heute 21-Jährige Rap-Musik und Breakdance.

Diese akrobatischen Bewegungen hat sie im Jugendzentrum im Biederstein und im Berg am Laimer Zeugnerhof perfektioniert. Durchaus ungewöhnlich für ein Mädchen. Breakdance und Hip- Hop ist vorwiegend ein »Männerding«. Es gibt dabei extrem wenige »B(reak)-Girls«. »Ich bin wahrscheinlich in München das einzige Mädl, das breaken kann«, meint die Architekturstudentin. Neben dem Breakdance hat sie in der bekannten Hip-Hop-Formation »Big Mammas« getanzt, ist bei Partys in Jugendzentren aufgetreten und hat sogar bei einer Fernsehshow getanzt.

Aber was so leicht und locker-flockig aussieht, da steckt diszipliniertes Training dahinter. Die 21-Jährige übt meist etwa fünfmal die Woche je zwei Stunden, erzählt sie. »Im Handstand auf einer Hand zu drehen, daran arbeite ich schon seit etwa zwei Jahren.«

Nicht ganz so hart wird es bei dem Hip-Hop-Kurs im »Muspilli« zugehen. »Aber die Mädls sollen das wirklich wollen, gern üben und ausprobieren und natürlich Spaß am Tanzen haben.« Mittelfristig will Orlamünde mit ihrer Girlie-Truppe auf kleine Auftritte hinarbeiten: »Es muss einfach ‘reinhauen«, meint sie, »und das beeindruckt dann sicher auch mögliche skeptische Jungs.« Dabei wird nicht lehrbuchmäßig ein Programm abgespult, die Mädchen gestalten die Tanzperformance aktiv mit: »Wenn eine etwa einen Handstand kann, dann integrieren wir das in die Choreografie«, sagt Orlamünde. »Jeder kann sich einbringen und im Gesamten soll es stimmig sein – dann ist es eine gute Show.« Michaela Schmid

Artikel vom 09.06.2004
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