Kindergartenplätze: in Schwabing/Alte Heide top, in Schwabing-West ein Flop

Versorgungs-Gefälle

Mit der Eröffnung des Kindergartens in der Parkstadt Schwabing ist die Versorgung an Plätzen auf über 93 Prozent im Stadtbezirk gestiegen. Davon kann Schwabing-West derzeit nur träumen.Foto: Nikodemuskirche

Mit der Eröffnung des Kindergartens in der Parkstadt Schwabing ist die Versorgung an Plätzen auf über 93 Prozent im Stadtbezirk gestiegen. Davon kann Schwabing-West derzeit nur träumen.Foto: Nikodemuskirche

Schwabing · In der Parkstadt Schwabing gibt es derzeit einen Kindergarten, der trotz der angeblich angespannten Kindergartensituation noch Plätze frei hat. Doch wie kann das sein, glaubt man doch den vielen Müttern, die keinen Platz für ihr Kind bekommen haben.

»Die Lage im 12. Stadtbezirk Schwabing-Freimann hat sich entspannt, denn hier gibt es sogar Kindergärten, die nicht voll ausgelastet sind«, erklärt Christian Barnickel vom städtischen Schulreferat. Das liege daran, dass der Kindergarten glücklicherweise früher fertiggestellt wurde, als das gesamte Wohngebiet der Parkstadt Schwabing. »Doch wenn das Wohngebiet definitiv fertiggestellt ist, werden auch die restlichen Plätze vergeben sein.

Derzeit können aber auch Kinder aus anderen Stadtvierteln einen Platz in diesem Kindergarten bekommen«, schließt er an. Pfarrer Manfred Staude von der Nikodemuskirche, die die Trägerschaft für den neuen Kindergarten der Parkstadt Schwabing übernommen hat, bestätigt dies: »Wir haben normalerweise drei Gruppen mit je 25 Plätzen, momentan betreuen wir jedoch nur zwei Gruppen. Die dritte soll zum 1. September eröffnet werden.«

Der Seelsorger glaubt, dass sich die Lage über den Zeitraum von ungefähr einem Jahr entspannt, »auch durch die Planung der Stadt München die viele neue Einrichtungen eröffnet hat.« Jedoch sieht die Situation in Schwabing-West derzeit nicht so rosig aus. Mit einem Versorgungsgrad von lediglich 69,2 Prozent haben dort weit weniger Kinder einen Kindergartenplatz als im 12. Stadtbezirk, in dem der Versorgungsgrad momentan bei 93,3 Prozent liegt.

»Die schlechte Lage hängt mit der dichten Bebauung des Stadtviertels zusammen, für einen Kindergarten brauchen wir immer einen gewissen Anteil an Freiflächen und die sind in Schwabing-West rar«, erklärt Barnickel. So konnte zuletzt nur ein Kindergarten in der Fallmerayerstraße eröffnet werden und das war bereits im September 2002. Doch in den nächsten Jahren soll das anders werden: »Bei der Bebauung des Ackermannbogens wollen wir jetzt ranklotzen und so dafür sorgen, dass dort 375 neue Kindergartenplätze bis zum Jahr 2007 entstehen. Somit hätten wir in Schwabing West einen Versorgungsgrad von 90 Prozent erreicht«, malt Barnickel die Zukunft reichlich rosa aus.

Auffällig ist aber auch die große Zahl an kirchlichen, nichtstädtischen Kindergärten, die allein in Schwabing/Alte Heide 480 Plätze zur Verfügung stellen: »Ich denke, dass für viele Eltern kirchliche Werte schon wichtig sind. Ursprünglich lag ja der Erziehungsauftrag stärker bei der Kirche, das ist heute nicht mehr so. Doch christliche Werte werden wieder wichtiger, die Eltern hoffen, dass die Kinder etwas Gutes mitbekommen«, mutmaßt Staude. Zumindest im 12. Stadtbezirk kann man also von einer Entspannung der Kindergartensituation sprechen. Ob sich die Lage auch in Schwabing-West durch die Kindergärten am Ackermannbogen verbessern wird, wird sich erst 2007 erweisen. Kathrin Schubert

Artikel vom 09.06.2004
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