Weitere Baumfällungen sind nach Stadtratsbeschluss unausweichlich

Rodung geht weiter

Auf dem Areal an der Bunzlauer Straße wird munter weitergefällt. Die letzten Stümpfe werden noch entfernt. Ein Lkw transportiert derweil die Baumstämme ab.	Fotos: ta

Auf dem Areal an der Bunzlauer Straße wird munter weitergefällt. Die letzten Stümpfe werden noch entfernt. Ein Lkw transportiert derweil die Baumstämme ab. Fotos: ta

Moosach · »Ja, weiß denn da die linke Hand nicht, was die rechte macht?« – »Wir fühlen uns belogen!« Entrüstet reagieren die Moosacher auf die nun doch fortgesetzten Baumfällarbeiten in der Bunzlauer Straße.

Stimmungsumschwung im Baureferat? Anfang letzte Woche hieß es noch, die Baumfällarbeiten in der Pelkoven- und Bunzlauerstraße würden eingestellt (wir berichteten).

Doch schon am Freitag rückten wieder Baufahrzeuge an um weitere Bäume zu fällen. Günther Döbler, Hauptabteilungsleiter des U-Bahnbaus, rechtfertigt die Entscheidung mit der Erlaubnis des Stadtrats. »Eingestellt waren die Arbeiten wegen des Dringlichkeitsantrags von ödp-Stadträtin Mechthild von Walter«, erklärt Döbler. »Wir haben uns aber den Rückhalt aus sämtlichen Stadtrats-Fraktionen geholt, da die Fällungen in der Vollversammlung beschlossen wurden. Die Fällungen sind also Mehrheitswille des Stadtrats und aller Fraktionen, sogar die Grünen stehen hinter der Entscheidung.«

»Genauso wie die Regierung von Oberbayern«, ergänzt Jürgen Marek, Sprecher des Baureferats. Genehmigung also von oberster Stelle.

Die Fällung der Bäume sieht Döbler als notwendiges Übel und als Fortschritt in der Stadtentwicklung. Auch wenn den Moosachern das nicht passt: »Die U3 wird nach dem Ausbau eine wichtige Verknüpfung mit der S-Bahn und Schwabing darstellen. Da muss man mehr für die Allgemeinheit denken, nicht nur für den Stadtteil.«

Auch die Stadtteilvertreter haben für die Bauarbeiten Verständnis. Bei der Bezirksausschuss-Sitzung am vergangenen Montag standen die Fällungen auf der Tagesordnung. Vorsitzende Johanna Salzhuber (SPD) ist sich sicher, dass das Baureferat verantwortlich mit dem Problem umgeht. »Es werden nur Bäume gefällt, die den Baustellen in offener Bauweise weichen müssen. Im Anschluss werden dann ja wieder neue Bäume gepflanzt und die Pelkovenstraße wird vielleicht wieder zu der schönen Allee, die sie einmal war«, so Salzhuber.

Dies bestätigt auch Döbler: »Es gibt zwar noch keine konkreten Planungen, aber es werden nach den Bauarbeiten selbstverständlich wieder mindestens so viele Bäume gepflanzt, wie jetzt entfernt wurden.«

Bis dahin werden sich die Moosacher wohl an den Anblick mit deutlich weniger Grün gewöhnen müssen. Tobias Aumüller

Artikel vom 27.05.2004
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