»Xtreme Houses«: Neue Ausstellung in lothringer 13

Wir sind alle Architekten

Foto: Ausstellung

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Haidhausen · Was macht ein Zuhause aus? Damit beschäftigt sich eine neue Ausstellung, die seit dieser Woche in der Ausstellungshalle lothringer 13, Lothringer Straße 13, zu sehen ist (bis 1. August).

Gezeigt werden in »Xtreme Houses« die Arbeiten von einundzwanzig regionalen und internationalen Architektinnen, Künstlerinnen, Designerinnen, Kollektiven, Firmen, Individualistinnen und anderen Fachleuten, die innovative und radikale Ansätze zum zeitgenössischen Wohnungsbau und dem Problem Obdach aufzeigen. Die Ausstellung kombiniert lebensgroße Prototypen, Modelle, Zeichnungen, Fotografien und Monitor-Präsentationen miteinander. Das Projekt ist das bisher umfassendste der lothringer dreizehn.

Die Häuser sind extrem, weil sie Herausforderungen an die traditionellen Bautechniken stellen oder ein Problem zu lösen versuchen. In bestimmten Fällen nehmen die Häuser in der Ausstellung im sprichwörtlichen Sinn einen Platz am Rande der Gesellschaft ein, während sie in anderen Fällen gänzlich davon entfernt sind und für extreme Umweltbedingungen oder soziale Situationen gestaltet wurden.

Sie antworten auch auf ungewöhnliche Umstände wie eine nie zuvor da gewesene Mobilität, horrende Immobilienkosten, Naturkatastrophen, Krieg, Massenmigrationen, soziale Unterschiede und Obdachlosigkeit. Weiterhin führen diese ausgewählten Häuser fast ausschließlich neue oder in Vergessenheit geratene Technologien und Materialien vor, die Formen ergeben, welche neue Wege der Interaktion mit anderen Menschen und unserer Umwelt erzeugen.

Ein Thema, das dabei vorkommt, ist Obdachlosigkeit. In westlichen Städten ist sie oft das Ergebnis von Unglück, Nachlässigkeit oder von bewusster Entscheidung für das Leben auf der Straße, wohingegen sie in unsicheren oder nicht-industrialisierten Regionen aus elender Armut, Bürgerkrieg, Diskriminierung oder politischer Unterdrückung hervorgeht.

Weitere ausführlich behandelte Themen sind die Globalisierung und die Konsumgesellschaft in Bezug auf die Wohnungsbau-Industrie wie auch die Explosion von Do-It-Yourself- oder Heimwerker-Strategien in einer Vielzahl von Zusammenhängen. Was in der ersten Welt als experimentell angesehen wird, geht in der dritten Welt oftmals als Schutzbehausung durch – sogar wenn beide Beispiele durch ähnliche Techniken fundiert sein mögen.

Artikel vom 26.05.2004
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