Ein Märchen im Münchner Volkstheater

»Armer Ritter« hat Premiere

München-Zentrum · Ab 16. November spielt das Volkstheater das Hacksmärchen »Armer Ritter«.

Seit über einem Jahrzehnt ist es am Münchner Volkstheater eine schöne Tradition, in der Vorweihnachtszeit ein Stück im Spielplan zu platzieren, das Kindern und Erwachsenen gleichermaßen Spaß machen soll. Freilich weitab von dem landauf landab an vielen Theatern üblichen »Weihnachtsmärchen«. Das fing 1988 an, in Ruth Drexels erster Spielzeit als Intendantin des Münchner Volkstheaters.

In der 1979 geschriebenen Geschichte des »Armen Ritters« erzählt Hacks, den man zu den sprachmächtigsten Autoren der deutschen Literatur der letzten fünzig Jahre zählen darf, in spannend-vergnüglichen Bildern vom uneigennützigen Kampf seines Helden, eines Bruders im Geiste des seligen Ritters von der traurigen Gestalt ­ und davon, wie sich Courage, so man sie hat, doch auszahlt. Der Mann ist bitterarm. Nicht einmal einen Namen nennt er sein eigen. Sein Beruf: Ritter. So ist er für alle nur der »Arme Ritter«. Außer ein paar Gesteinsbrocken, die er seine Burg heißt, ist ihm auch von seinem Erbe nichts geblieben. Das haben sich seine ehrgeizigen Vettern Gurlewanz und Firlefanz unter die Nägel gerissen. Also hat sich der arme Kerl, der so gern ein tapferer Kämpfer wäre, aufs Züchten von Rüben verlegt.

Als eines Tages der Drache Feuerschnief ins Land des Rosenkönigs einfällt, eröffnet sich dem Ritter eine lang ersehnte Gelegenheit: Endlich kann er seine Fähigkeiten erproben und seine wahre Ritterlichkeit unter Beweis stellen. Hat ihn doch die um ihr Hab und Gut bangende Bevölkerung des Landes angefleht, sie von dem Ungetüm zu befreien.

Der Ritter zieht in den Drachenkampf und schlägt erfolgreich dem Monster die dreizehn Köpfe ab. Als Belohnung winkt das halbe Königreich samt der äußerst attraktiven Blütenprinzessin. So viel Gewinn erstaunt den Ritter sehr, und er darf bald den Haken an der Sache entdecken ­ respektive die Dornen der Königstochter. Die töten jeden Mann, der sich ihr nähert. Da ist der Arme Ritter aber schon heftigst entflammt und muss nun seine schwierigste Aufgabe lösen ­ die Prinzessin lieben ohne zu sterben.

Im November und Dezember gibt es den »Armen Ritter« ­ zusätzlich zu den Abendvorstellungen, die um 19.00 Uhr beginnen ­ auch in Vormittagsvorstellungen um 11.00 Uhr zu sehen. Die Vorstellungen dauern (mit Pause) zwei Stunden.

Karten im Vorverkauf an der Theaterkasse des Münchner Volkstheaters (Brienner Str. 50), Montag-Freitag 11.00 bis 18.00 Uhr, Samstag 11.00 bis 14.00 Uhr (Karten-Telefon: 0 89/5 23 46 55, Karten-Fax: 0 89/5 23 55 56).

Artikel vom 15.11.2000
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