Burschenverein Ismaning feiert an vier Tagen sein 110-jähriges Bestehen

»Fest des Jahrzehnts«

Der Burschenverein Ismaning heute.	Foto: Verein

Der Burschenverein Ismaning heute. Foto: Verein

Ismaning · Presssack mit Nutella, Götterspeise mit Wodka – wer ein echter Bursche werden will, für den ist diese »Aufnahmeprüfung« in den »Burschenverein Ismaning« ein Leichtes. Vorausgesetzt er ist männlich, nennt eine Lederhose sein eigen und ist noch nicht »unter der Haube«.

Was nach einem der letzten, von Frauen unberührten Refugium für Männer zwischen 16 und 30 klingt, nach einer lustigen Feiertruppe, das hat eine lange Tradition. Denn den »Burschenverein Ismaning« gibt es bereits seit 110 Jahren. Und das wollen die derzeit 65 Burschen vom 3. bis 6. Juni auf einer Wiese in der Mayerbacherstraße ausgiebig feiern: mit einem viertägigen Fest für die ganze Familie.

Musikalisch ist von der Ersten Allgemeinen Verunsicherung (3. Juni, 19 Uhr) über einen Rockabend (4. Juni, 19 Uhr) bis zur Wies’nband (5. Juni, 20 Uhr) für jeden Geschmack etwas vertreten. Am Samstag, 5. Juni, ist bei freiem Eintritt ein großer Familiennachmittag mit Hüpfburg, Torwandschießen, Bungee Jumping oder Tretbulldogparcours. Im Bierzelt spielt die Ismaninger Band »D’Hockableibe«. Am Sonntag, 6. Juni, geht die Sause von 6.30 Uhr bis in die Nacht: mit Weckruf, Empfang der Vereine, Festgottesdienst im Schlosspark, Festumzug durch die Gemeinde und Stimmungsmusik – ebenfalls alles kostenlos.

Kümmert sich der Verein heute vor allem um kulturelle Belange im Gemeindeleben wie Faschingsumzug, Maibaumaufstellen oder Bier- und Weinfeste, entstand das Ganze vor 110 Jahren als eine Art Nachbarschaftshilfe – wie auch in Aschheim. Der »Burschen-Kranken-Unterstützungsverein« erledigte soziale Aufgaben. Wenn damals auf einem Ismaninger Bauernhof jemand etwa zur arbeitsreichen Erntezeit ausgefallen ist, kamen die Helfer vom Burschenverein, um den Hof zu unterstützen, erzählt Luis Eisenreich. Seit drei Jahren ist der 18-Jährige Bank-Azubi beim Burschenverein und setzt damit die Familientradition fort: Bruder, Vater und Opa sind und waren in dem Verein aktiv, der sich heute vor allem der Brauchtumspflege verschrieben hat.

Das Jubiläumsfest ist dabei ein Mammutprojekt. Seit zwei Jahren planen die Burschen bereits das große Jubiläum. Einen Wermutstropfen gibt es allerdings: Das für Samstag als Highlight geplante große Ochsenrennen (das erste war bei der 100-Jahrfeier des Vereins) muss ausfallen, bedauert Eisenreich, weil die Auflagen zu hoch gewesen wären. Aber der Ismaninger Bursche ist sich sicher: »Das wird trotzdem das Fest des Jahrzehnts.« Michaela Schmid

Artikel vom 26.05.2004
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