Die Löwen müssen in die zweite Liga – ohne Trainer Vanenburg

Abstieg in eine ungewisse Zukunft

München / Gladbach – Am Ende war das eigene Ergebnis egal und der Abstieg in die zweite Liga besiegelt. Nachdem Kaiserslautern gegen Dortmund unentschieden spielte und sich damit Platz 15 sicherte, wäre auch ein Auswärtssieg der Sechzger in Mönchengladbach keine Rettung mehr gewesen.

Aber auch diese theoretische Möglichkeit verspielten die Löwen, trotz couragierten Spiels, trotz eines verwandelten Elfmeters. 3:1 hieß es am Ende für die Platzherren im Bökelbergstadion, das damit auch sein letztes Spiel erlebte – in der nächsten Saison wollen die Gladbacher in eine neue Arena umziehen. Der Samstag war ein tragischer Moment für viele Münchner Fußballfreunde. Vor einigen Jahren noch hatten sie mit ihren Löwen Championsleague-Luft geschnuppert. Jetzt könnte eine lange Durststrecke bevorstehen, so wie 1981, als die Löwen das letzte Mal in das Unterhaus rutschten. Vielleicht hatte Löwen-Präsident Karl Auer auch diese Zeit im Kopf, als er nach dem Spiel fassungslos und mit Tränen in den Augen auf dem Platz stand. Einfach nur fertig sei er in dieser "bittersten Stunde, die ich sportlich miterleben musste", gestand der Löwen-Boss. Sein Ziel allerdings war auch in diesen bitteren Minuten klar: "Der sofortige Wiederaufstieg." Wie und mit wem dieses Husarenstück gelingen soll, ist allerdings noch ungewiss. Denn Interims-Coach Gerald Vanenburg wird den Löwen in der nächsten Saison nicht mehr zur Verfügung stehen. „Ich möchte meine Trainer A-Lizenz in Holland machen, dies wird sehr viel Zeit in Anspruch nehmen", erklärte er am Sonntag. Dies lasse sich nicht mit den Bedürfnissen des Vereins verbinden: "Jetzt ist es wichtig, mit einem Trainer zusammenzuarbeiten, der rund um die Uhr für die Mannschaft da ist.“ Der Vorstand möchte in den "kommenden Tagen" einen Nachfolger präsentieren. Während mit Vanenburgs Abgang auch die Diskussion um einen erweiterten Trainerkader mit Altspielern wie Bernhard Winkler verstummt, tut sich an der Spielerfront nicht nur Unerfreuliches. Zwar wird Nationalspieler Benny Lauth genauso wenig zu halten sein, wie die anderen Auswahlspieler Agostino, Tyce, Stranzl und Görlitz. Aber immerhin hat laut "Münchner Merkur" Flankengott Horst Heldt angeboten, von Stuttgart nach München zu wechseln und seine Erfahrung im Kampf um den Wiederaufstieg zur Verfügung zu stellen. Bleibt noch die Frage nach dem "richtigen" Stadion. "Eine Rückkehr ins Städtische Stadion an der Grünwalder Straße wird eruiert; aber nur für eine Saison, im Sommer 2005 steht der geplante Umzug in die „Allianz Arena“ an", hieß es am Samstag von Vereinsseite. Max Hägler

Artikel vom 23.05.2004
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