Lesung mit Musik zur Emanzipation im Jugendstil

Frauen zur Jahrhundertwende

Bogenhausen · »Im Fotoatelier Elvira – Frauenemanzipation in Münchens Jugendstilepoche« heißt eine Lesung mit Salonmusik der Jahrhundertwende am Donnerstag, 13. Mai, 19 Uhr, im Museum Villa Stuck, Prinzregentenstraße.

Der Abend führt in den Mittelpunkt der avantgardistischen Münchner Frauenszene zur Zeit des Münchner Jugendstils. Die Historikerin Marita Krauss und der Kabarettist Erich Kasberger präsentieren Protagonistinnen wie Gegner der Frauenemanzipation und machen ein wichtiges Stück Münchner Kulturgeschichte lebendig.

Das Fotoatelier Elvira bildete damals die Plattform für die junge Münchner Frauenbewegung, zu deren wichtigsten Vertreterinnen Sophia Goudstikker und Anita Augspurg gehörten. Als Fotografinnen lebten die beiden – zu jener Zeit mehr als ungewöhnlich – ihr Leben in Selbstbestimmtheit. Zu den Kunden des »Hof-Ateliers Elvira« gehörten Aristokraten, Künstler, Generäle und Frauenrechtlerinnen.

Der Neubau des Ateliers in der Von-der-Tann-Straße 15 mit der von August Endell gestalteten Fassade erregte in der Öffentlichkeit Empörung und Zustimmung. Er fehlt in keiner Architekturgeschichte des Jugendstils. Im Nationalsozialismus siegte die Empörung, die Fassade – ein violett-türkiser Drache auf grüner Fassade – wurde auf Druck der Behörden 1937 entfernt. 1951 musste das Gebäude der amerikanischen Botschaft weichen.

Artikel vom 05.05.2004
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