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»Dick Brave and the Backbeats« dürfen doch auf dem Königsplatz auftreten
Rock’n’Roll ist auch Kultur
Grünes Licht von ganz oben: Die Rockabilly-Combo »Dick Brave and the Backbeats« dürfen im Sommer vor den Propyläen auftreten. Fotos: PGM/clash
Maxvorstadt · Als ein Stück »Athen an der Isar« wurde er 1812 von Leo von Klenze gebaut. Später missbrauchten ihn die Nazis als Zielort für große Aufmärsche, dann war er ein schnöder Parkplatz in Hauptbahnhof-Nähe.
Seit Mitte der neunziger Jahre ist der Königsplatz Münchens schönste Heimstatt für anspruchsvolle Open-Air-Konzerte. Unumstritten war das freilich nie. Lange Zeit wehrten sich Bezirksausschuss, der Freistaat Bayern und das Kloster St. Bonifaz, das sich direkt am Gelände befindet, gegen die laute Kultur am Königsplatz. Doch noch nie eskalierte der Streit um den Königsplatz so sehr wie in den letzten Wochen.
Grund: Die Münchner Konzertagentur PGM hatte beantragt, am 16. Juli ein Konzert mit der bekannten und beliebten Rockabilly-Band »Dick Brave and the Backbeats« und der irisch-deutschen Popband »Reamonn« stattfinden zu lassen. Und zwar auf dem Königsplatz, wo laut Stadtratsbeschluss eigentlich nur »hochqualitative kulturelle Veranstaltungen«, zumeist Klassikkonzerte, stattfinden dürfen. Das Kulturreferat war von der Idee der Konzertagentur gar nicht begeistert und lehnte ab. Eigentlich völlig zu Recht, schließlich gibt es ja den erwähnten Stadtratsbeschluss von 1997. Das weiß natürlich auch Birgit Roth-Wiehler, die Geschäftsführerin von PGM: »Fakt ist, dass es diesen Beschluss vom Kulturreferat gibt, in dem Rock, Punk und Techno ausgeschlossen sind.«
Allerdings, betont sie, dass »in den letzten Jahren dort so viel stattgefunden hat, was eigentlich unter das Verbot fällt, dass dieser Beschluss in unseren Augen nicht mehr haltbar ist.« Dieses Argument ist nicht ganz von der Hand zu weisen. So durfte das eindeutig kommerziell ausgerichtete Kino-Open-Air genauso auf dem Königsplatz stattfinden, wie etwa Konzerte der Band »REM«, von Lenny Kravitz oder des Italo-Barden Eros Ramazzotti. Auch das vom Kreisjugendring ausgerichtete »Oben-Ohne-Open-Air« wurde stets anstandslos bewilligt. Oberbürgermeister Christian Ude konnte sich dieser Argumentation nicht entziehen. Per Chef-Beschluss dürfen Dick Brave und seine Kollegen nun wie geplant auf dem Königsplatz auftreten. Schließlich habe das Interesse an Open-Airs auf dem Königsplatz abgenommen, deswegen könne man »großzügiger und zugunsten des Antragsstellers« entscheiden.
Vielleicht ist dem Stadtoberhaupt aber auch eingefallen, dass Rock’n’Roll kürzlich erst sein 50-Jähriges Bestehen feiern durfte, und deswegen längst auch eine Art »Hochkultur« ist?
Artikel vom 15.04.2004Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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