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Neubesetzung der Pfarrstelle St. Nikolaus Haimhausen dauert bis Herbst 2005
Kein Pfarrer in Sicht
Die Kirche in Haimhausen bleibt nicht leer, doch ein Nachfolger für den im
Haimhausen · Trauer erfüllte die Herzen der Menschen in Haimhausen, als Ende des vergangenen Novembers Dekan Martin Probst, Pfarrer von St. Nikolaus Haimhausen, im Alter von 68 Jahren unerwartet starb. Unverständnis und Betroffenheit breiten sich nun aus. Das Erzbischöfliche Ordinariat in München hat entschieden, die Pfarrstelle nicht umgehend wiederzubesetzen. Erst im Herbst 2005 soll St. Nikolaus einen neuen Pfarrer bekommen.
Bis dahin leitet Pastoralreferent Josef Six die Pfarrgemeinde. »Ich sehe mich auf keinen Fall als Notlösung«, erklärt Six. »Auf lange Sicht braucht die Gemeinde aber auf jeden Fall einen Vollzeit-Pfarrer.« Six übt seine Aufgaben nur auf einer halben Pfarrersstelle aus. Darüber hinaus ist er in der Seelsorgsregion Nord des Erzbistums tätig. »Bis jetzt ist es uns gelungen, die Arbeiten in der Pfarrgemeinde weiterzuführen.
Das liegt allerdings nicht an mir«, erklärt Six bescheiden, »sondern an den vielen ehrenamtlichen Helfern, die mehr Aufgaben übernommen haben.« Bis Herbst 2005 wird der Betrieb in dieser Form wohl weitergehen müssen. Grund ist, dass nicht mehr alle 4.000 bayerischen Pfarreien besetzt werden können, erklärt Wilfried Röhmel vom Erzbischöflichen Ordinariat München. Wenn sich daran in den nächsten anderthalb Jahren nichts ändert, könnte die Zwischenlösung mit Josef Six sogar noch weitergeführt werden, allerdings: »Die Stelle ist ausgeschrieben«, bestätigt Röhmel.
Die traditionell kirchennahe CSU in Haimhausen mit ihrem Vorsitzenden Bernhard Seidenath fordert daher die Abschaffung des Pflichtzölibats. »Der Priestermangel zeichnet sich seit langem ab, ohne dass die Kirche gehandelt hätte«, kritisiert er. »Gutes Vorbild ist hier die orthodoxe Kirche, die das Pflichtzölibat aufgehoben hat und Ehelosigkeit nur für die Bischöfe verlangt.« »Man muss das differenziert sehen«, meint dagegen Six. Die Ehelosigkeit habe ihre Vorteile und daher ihre Berechtigung. Mit Blick auf den Mangel an Priestern wünscht er sich jedoch »Kreatives Denken der Kirche« und erwartet, dass die Debatte um das Zölibat in absehbarer Zeit wieder aufkommt. Auch Röhmel weiß: »Es gibt zu diesem Thema eine engagierte Diskussion, allerdings bewegt sich die Kirche hier nicht.« In Haimhausen wünscht man sich eine Lösung des Problems, egal in welcher Form. Denn 3.000 Gemeindeglieder brauchen einfach einen hauptamtlichen Pfarrer. Carsten Clever-Rott
Artikel vom 07.04.2004Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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