Workshop über Zukunft der Infrastruktur am Ackermannbogen

Ein Stadtviertel entsteht

Bezirksausschuss-Vorsitzender Walter Klein veranschaulichte die Wünsche des BA  4 bezüglich des Ackemannbogens anhand des Planes an der Wand.	Foto: ks

Bezirksausschuss-Vorsitzender Walter Klein veranschaulichte die Wünsche des BA 4 bezüglich des Ackemannbogens anhand des Planes an der Wand. Foto: ks

Schwabing · »Wir machen nicht ›business as usual‹, wir mischen uns vorher ein«. Mit diesen Worten eröffnete der Vorsitzende des Bezirksausschusses Schwabing-West (BA 4), Walter Klein, am vergangenen Samstag den Workshop zur zukünftigen Planung des Ackermannbogens.

Experten des Einzelhandels und zahlreiche Vertreter der Stadtverwaltung trafen sich, um ein Konzept zur bestmöglichen Versorgung des Ackermannbogens zu erstellen: »Im Herbst soll der Bebauungsplan stehen und auch ein Bürger-Workshop stattfinden, damit auch die Anwohner aktiv an der Gestaltung mitwirken können«, schildert Klein das weitere Vorgehen.

Franz Meyer vom Planungsreferat stellte zunächst den derzeitigen Planungsstand vor: »Es sollen 400 Wohneinheiten mit 5.000 Bewohnern auf einer Fläche von 40 Hektar errichtet werden, des Weiteren soll ein zentraler Stadtplatz entstehen, auf dem viele Freizeitaktivitäten ausgeübt werden können.« Angebunden an den öffentlichen Nahverkehr wird der Platz durch eine Buslinie, auch wenn Meyer eine Trambahn lieber gewesen wäre.

Die Vorstellung zum zentralen Platz stieß auf positive Resonanz, doch über den Standort gab es zunächst Diskussionen. Während Meyer und Klein sich einen Platz zwischen dem geplanten Stadtpark und dem vorgesehenen Stadtwald wünschen, sieht Andreas Götzendorfer vom Referat für Arbeit und Wirtschaft den Platz eher im südlichen Bereich des Areals, angrenzend an die Schwere-Reiter-Straße. Der BA hingegen fordert einen abgeschlossenen Platz, der im Norden Geschäfte bietet, den Menschen aber im östlichen Teil Zeit zum Verschnaufen gibt: »Kleine Bänke, um sich hinzusetzen, um zu beobachten«, fordert Klein konkret. Damit stößt er jedoch bei Kulturreferent Kling auf taube Ohren: »Die Tiefbauer und Grünplaner haben immer den Drang zu möblieren. Wir haben kein Problem mit Bäumen oder Sträuchern, aber wir wollen einen weitgehend offenen Platz.« Auf dem, fuhr Kling fort, könnten dann Theateraufführungen oder Openair-Konzerte für bis zu 2.000 Menschen stattfinden.

Ulrich Rauh vom Baureferat Abteilung Gartenbau brachte die Diskussion auf den Punkt: »Der Platz darf auf gut bayrisch nicht ›toteln‹, das heißt, man sollte die derzeitige Situation aus Grünfläche und Wohnfläche nicht unnötig verändern, sondern das Vorhandene weiterentwickeln. Der Kern muss eine Fußgängerzone sein«. Diese solle dann mit kleinen Einzelhandelsgeschäften bestückt werden. Auch ein großer Einkaufsmarkt solle nicht fehlen. Dieser sei ein Anziehungspunkt für die Einkäufer. Am Ende eines gesprächsreichen Tages verständigte man sich auf einen Supermarkt, »zwischen 2.500 und 3.000 Quadratmetern«, erklärte Klein.

Zusätzlich einigte man sich auf einen zentral gelegenen Platz, der über eine Busverbindung mit der Ackermannstraße verbunden wird. Für die Kunden und die Zulieferer der Läden soll es eine Tiefgarage geben. Über die Platzgestaltung wird sich das Baureferat nochmals Gedanken machen und dem BA einen Plan vorlegen. Und erst dann, wenn auch der Bebauungsplan steht, dann haben die Bürger das Wort und können sagen, ob die ganze »Planerei« auch in ihrem Sinne war. Kathrin Schubert

Artikel vom 25.03.2004
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