Videoinstallation von Thomas Steffl in der Pinakothek

Irritation aus der Hutschachtel

Maxvorstadt · In Saal 21 zeigt die Sammlung Moderne Kunst von 25. März bis 25. April die Filmskulptur »Modell Homburg« von Thomas Steffl.

Noch im Entstehungsjahr 2000 erwarben die Freunde der Pinakothek der Moderne »PIN«, die Rauminstallation des damaligen Akademieabsolventen Thomas Steffl. Mit diesem Ankauf bewies der Förderkreis einmal mehr sein großes Engagement für die junge, noch nicht etablierte Kunst. Nun wird die Filmskulptur »Modell Homburg« erstmals in der Pinakothek der Moderne gezeigt.

Bei der Filmskulptur Modell Homburg geht es um Irritationen der Wahrnehmung. Das Bild ist ein einzelnes Element einer mehrteiligen Skulpturalen. Zur Projektionsleinwand gehören ein Video-Beamer sowie eine Hutschachtel. Langsam beginnt der Betrachter zu realisieren, dass in genau dieser Hutschachtel das monumentale Film-Bild erzeugt wird.

Das sichtbare Bild ist reine Projektion. Diese Projektion definiert einen neuen Raum, in dem Realität und Illusion gleichermaßen herrschen. Arbeit, Nähe und Ferne, Enge und Weite, Monumentalität und Intimität sind hier keine Gegensätze mehr.

Der mit einem extremen Weitwinkel aufgenommene Bildausschnitt lässt das alltägliche und fast intime »Filmset« unwirklich erscheinen. Das Spannungsverhältnis zwischen der Banalität des Schachtelinneren und der suggestiven Bildwirkung steigert sich mit der Größe der Projektion, die Bilderzeugung wird als schöpferische Leistung unmittelbar nachvollziehbar.

Artikel vom 25.03.2004
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