Fußball im Pott

Schwabing · Am nächsten Dienstag, 23. März, um 20 Uhr, findet bei Heppel & Ettlich in der Kaiserstraße »Das Wunder vom Ruhrpott« statt. Zu der Lesung wurde Joachim Krol eingeladen.

Der bekannte Schauspieler, selbst im Ruhrpott aufgewachsen und natürlich Fußballfan, erzählt und liest kleine Geschichten von Kohle und Fußball. Dem großen Kinopublikum ist Krol spätestens seit seiner Darstellung an der Seite Til Schweigers in »Der bewegte Mann« (1994) ein Begriff. Sein Gesicht ist aus der deutschen Kinolandschaft nicht mehr wegzudenken.

Im Anschluss wird der Fußballfilm von Wolfgang Ettlich »Im Westen ging die Sonne auf« gezeigt. Das Ruhrgebiet, »der Pott«, war immer anders: Schmutziger, rauer, kontroverser, aber rundherum vitaler als der Rest der Nachkriegs-Bundesrepublik. Bis in die 90er Jahre hinein prägten neben den Arbeitersiedlungen, den verräucherten Eckkneipen, den Kleingärtneranlagen und Taubenzüchtervereinen vor allem die riesigen Schlote der Fabrikanlagen und die Fördertürme der Zechen das Bild der Region. Hier wurde zugepackt, hier wurde bis zur Erschöpfung malocht, lauthals protestiert, gestreikt, gefeiert und Fußball und noch mal Fußball gespielt.

Für die Menschen im Pott war der Fußball der Lichtblick zwischen den rauchenden Schloten und symbolische Kraft für Leben und Freude. Die Dokumentation »Im Westen ging die Sonne auf« zeigt die Geschichte des Revierfußballs nach dem Zweiten Weltkrieg bis zum Niedergang des Bergbaus und erinnert dabei an legendäre Spieler und vergessene Vereine. Der Film zeigt besonders, wie tief damals der Sport in der gesamten Lebenskultur des Ruhrpotts im Privaten ebenso wie in der Gesellschaft verankert war und wie der Strukturwechsel auch im sportlichen Leben deutlich sichtbare Spuren hinterließ.Kartenreservierung unter Telefon 34 93 59.

Artikel vom 18.03.2004
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