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»Picasso« in München – »Der blaue Reiter« in Köln
Großartiger Bildertausch
Liegender Akt mit Vogel von Picasso aus dem Jahr 1968. Foto: VG Bild-Kunst, Bonn
Maxvorstadt · Das Museum Ludwig, Köln, und die Städtische Galerie im Lenbachhaus tauschen vom 13. März bis 27. Juni erstmals ganze Teile ihrer berühmten Sammlungen nahezu komplett aus.
Die einzigartige Kölner Picasso-Sammlung, die drittgrößte weltweit, wird in München im Kunstbau des Lenbachhauses, Luisenstraße 33, vom 13. März bis 27. Juni zu sehen sein. Im Gegenzug präsentiert die Städtische Galerie im Lenbachhaus im Museum Ludwig den gewichtigsten und wertvollsten Teil ihrer Sammlung zur Kunst des Blauen Reiters, die die größte und bedeutendste der Welt darstellt. Beide Ausstellungskomplexe sind in diesem Umfang bisher noch nie ausgeliehen worden.
Mit dem Sammlungsaustausch wird ein Ausstellungskonzept verwirklicht, das Leihgaben in bisher nicht gekanntem und sicher nicht zu wiederholendem Umfang ermöglicht und eine außerordentliche Fülle von Meisterwerken an einen anderen Ort zugänglich macht.
Im Rahmen des großangelegten Sammlungstausches »Picasso – Blauer Reiter« werden spektakuläre Gemälde den großen Graphikzyklen Pablo Picassos (1881 – 1973) gegenübergestellt. Gleichzeitig ergänzen wertvolle Beispiele von Keramiken die originalen Plastiken.
Diese Sammlung gibt einen einzigartigen Überblick über 70 Jahre ununterbrochen künstlerischen Schaffens, alle wichtigen Phasen sind mit bedeutenden Werken vertreten. So spannt sich der Bogen von frühen Werken der Rosa Periode und kubistischen Stilleben über berühmte Gemälde der zwanziger bis sechziger Jahre, wie »Harlekin mit gefalteten Händen« von 1923, »Frau mit Artischocke« aus dem Jahre 1941 oder »Musketier und Amor«, einem Werk aus den 60er Jahren.
Die »Suite Vollard« und die »Suite 347«, zwei bedeutende Graphikzyklen, in denen sich Picasso intensiv und in unterschiedlichen Techniken mit den Themen seines eigenen Werkes und auch mit dem reichen künstlerischen Erbe (Rembrandt, Goya) auseinandersetzt, können ebenfalls vollständig gezeigt werden.
Daneben verdeutlichen einige wertvolle Terrakotten und Fayencen Picassos unablässigen Schaffensdrang in seiner virtuosen Kraft. Das düstere Selbstporträt »Mann mit Hut« von 1970, sowie die »Maler und Modell«-Szenen stellen die letzten Werke des von Eros und Tod besessenen Einundneunzigjährigen dar. Mit dieser Zusammenschau wird der Leitgedanke des Sammlerpaares Peter und Irene Ludwig deutlich, welches den Blick – bei aller Wertschätzung des einzelnen Werks – stets auf das Ganze einer in sich stimmigen Sammlung gerichtet hielt. Hinzu kommt ein Sinn für das Machbare, der sich nicht an unerreichbaren Stücken orientierte, sondern auf die Darstellung der facettenreichen Werkentwicklung abzielte.
Das besondere Interesse der Stifter galt dem Spätwerk Picassos, das in der Kölner Sammlung in außerordentlicher Dichte vertreten ist und in Verbindung mit den früheren Arbeiten einmal mehr die faszinierende Vitalität des genialen Künstlers erfahrbar werden lässt.
Weitere Informationen erhalten Sie unter www.lenbach-ludwig.de.
Artikel vom 11.03.2004Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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