Standesamt Mandlstraße erstrahlt in neuem Glanz

Es darf getraut werden

Ein feierlicher Moment: Julia Papke und Stefan Bleifuß geben sich im renovierten Trausaal in der Mandlstraße das Ja-Wort.	Foto: Privat

Ein feierlicher Moment: Julia Papke und Stefan Bleifuß geben sich im renovierten Trausaal in der Mandlstraße das Ja-Wort. Foto: Privat

Schwabing · Im Juli 1953 wurde der Trausaal an der Mandlstraße eröffnet und seitdem haben sich mehr als 100.000 Paare in den Räumen trauen lassen.

Für eine Generalüberholung der Räume war es also nach über 50-jährigem Dauereinsatz und bis zu 1.700 Trauungen im Jahr, höchste Zeit. »Vor allem der Fußboden hat uns sehr zu schaffen gemacht, er war dauernd verdreckt und ließ sich nur schwer reinigen«, gesteht der Leiter des Standesamtes München, Klaus Holub.

Um so mehr freute er sich, dass er vor wenigen Tagen zusammen mit Kreisverwaltungsreferent Wilfried Blume-Beyerle den Trausaal, nach den Renovierungsarbeiten, wiedereröffnen konnte. Stolz sind beide auf den neuen Bistroraum: »Den Eheleuten ist es so möglich mit ihren Gästen nach der Trauung noch ein Glas Sekt zu trinken«, erzählt Holub. Über die neue Inneneinrichtung wollte Blume-Beyerle sich jedoch nicht äußern: »Hier soll sich jeder seine eigene Meinung bilden. Die Couchen werden dem ein oder anderen Gast bekannt vorkommen, die sind aus der Ruppertstraße hierher umgezogen.

Trotzdem hat der gesamte Umbau 80.000 Euro gekostet«. Den ersten Hochzeitsgästen war das jedoch egal, denn die Sitzgelegenheiten wurden sofort in Beschlag genommen und dabei merkte man schnell, dass für große Gesellschaften eigentlich nicht sehr viel Platz ist. Dennoch ist das Standesamt direkt am Englischen Garten das beliebteste in ganz München: »Das hängt meiner Meinung nach mit den zwei Säulen an der Außenfassade zusammen, die sind einfach ein schönes Fotomotiv. Auch ich habe hier geheiratet«, erzählt Blume-Beyerle und zeigt stolz sein Hochzeitsfoto. Über Hochzeitsmangel kann sich die Mandlstraße wirklich nicht beklagen, denn zum Teil werden bis zu 25 Trauungen am Tag dort abgehalten.

Julia Papke und Stefan Bleifuß waren die Ersten nach dem Umbau, die sich dort das Ja-Wort geben durften und beide waren sichtlich begeistert: »Es war sehr aufregend die Ersten zu sein. Heiraten ist aufregend«, gesteht der Bräutigam mit glänzenden Augen.

Doch während sie noch schnell mit Holub anstoßen kommt auch schon das nächste Brautpaar herein. Es geht also wieder rund in der Mandlstraße 14, in der übrigens auch samstags geheiratet werden kann. »Das ist mir lieber als Hochzeiten beispielsweise am ›Vierten Vierten Null-Vier‹.

Das sind die Hochzeiten mit den höchsten Scheidungsraten, da ist das Motiv einfach sachfremd«, meint Blume-Beyerle und lacht: »Man heiratet ja nicht wegen des Datums.« Kathrin Schubert

Artikel vom 11.03.2004
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