Robert Roth vom Postsportverein wird 65 Jahre alt

Urgestein mit Judogeschichte

Judo-Urgestein Robert Roth vom Post SV München.	Foto: cr

Judo-Urgestein Robert Roth vom Post SV München. Foto: cr

Moosach · Schon früh war Robert Roth von Judo fasziniert; die Begeisterung für diesen Sport führte ihn 1955 im Alter von 16 Jahren zum TSV Großhadern. Als er 1955 als Judoneuling dem TSV beitrat, ahnte noch niemand, dass er bayerische Judogeschichte schreiben würde.

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Bayerischer Meister und sogleich wurde er mit dem Training der Judomannschaft betraut. Diese Aufgabe erledigte er so gründlich, dass es Jahr für Jahr weiter aufwärts ging mit den sportlichen Leistungen der Judotruppe.

Er selbst sorgte immer wieder für Schlagzeilen; unvergessen bleibt ein Turnier im Zirkus Krone, bei dem er mehr als 2000 Zuschauer zu Beifallsstürmen hinriss. Als kleiner Mittelgewichtler trat er gegen richtige Schwergewichte an. Mit seiner überragenden Technik warf er das Schwergewicht Messing mit einem Schulterrad auf die Matte.

Für seine hervorragenden Kämpfe im Mittelgewicht wurde Robert Roth immer wieder als bester Techniker ausgezeichnet. Bei der Süddeutschen Meisterschaft rettete er Bayerns Judo-Ehre, weil er sich an diesem Tag als unbesiegbar erwies. Gegen seinen Gegner Maier zeigte er über lange Zeit geschmeidiges und schönes Judo mit allen technischen Raffinessen; am Schluss blieb er Sieger mit einem gelungenen Konterwurf. Er wurde mit dem TSV Großhadern als Kämpfer und Trainer drei Mal Deutscher Mannschaftsmeister. Den dritten Dan Jiu Jitsu erhielt er im Jahr 1967 und den sechsten Judo Dan im Jahr 1983.

Doch nicht nur als Kämpfer und Trainer schrieb er bayerische Judogeschichte. Mit seiner perfekten Körperbeherrschung wurde er noch auf einem ganz anderen Gebiet erfolgreich: Fernsehkarriere machte er in über einem Dutzend Fernsehkrimis in den 70er und 80er Jahren, wo er als Stuntman gefährliche Szenen doubelte.

Im Jahr 1973 nahm Robert Roth Abschied vom TSV Großhadern und widmete sich von nun an dem Aufbau der Judoabteilung beim Post SV München. Und die Erfolgsgeschichte hielt an: aus anfangs 35 Mitgliedern wurden in dreißig Jahren circa 300 Judokas; und die erste Mannschaft kämpft seit 10 Jahren erfolgreich in der Bayernliga. Lehrreich sind Roths Bodentechniklehrgänge, mit denen er seit 30 Jahren seine Judo-Azubis und Mitkämpfer beeindruckt. Für den Judosport bleibt nur zu hoffen, dass er auch nach seinem 65sten Geburtstag weiterhin seine Lehrgänge halten wird.

Der Post SV bietet einen neuen Anfängerkurs im Post SV München, Franz MaderStraße 10, ab 22. März, jeden Montag von 16.45 bis 18.00 Uhr und Freitag von 17.15 bis 18.30 Uhr an. Informationen erhalten sie unter Telefon 1 49 40 61.

Artikel vom 11.03.2004
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