»QUBI« kümmert sich um die berufliche Eingliederung behinderter Menschen

Eine Chance für Martin

Dank »QUBI« hat Martin Grabrucker den Sprung geschafft: aus den Behindertenwerkstätten des Augustinum auf den normalen Arbeitsmarkt. Das freut auch

Dank »QUBI« hat Martin Grabrucker den Sprung geschafft: aus den Behindertenwerkstätten des Augustinum auf den normalen Arbeitsmarkt. Das freut auch

Oberschleißheim · Möglichst unabhängig sein, seinen Lebensunterhalt selbst verdienen, auf eigenen Füßen stehen.

Und das gilt vor allem auch für vermeintlich schwache und gering qualifizierte Menschen mit Behinderung. Dass sie entgegen möglicher Vorurteile durchaus zu gleichwertigen Leistungen fähig sein können und eine Chance auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt haben, zeigt ein Projekt zur beruflichen Eingliederung schwerbehinderter Menschen, kurz »QUBI«. An dem seit 2001 laufenden bayernweiten Programm sind derzeit 42 Werkstätten mit insgesamt 104 Qualifizierungsplätzen beteiligt.

Einen davon hat noch bis vor kurzem Martin Grabrucker im Heilpädagogischen Centrum Augustinum (HPCA) in Oberschleißheim belegt. Dort wurde der 25-Jährige auf den allgemeinen Arbeitsmarkt vorbereitet mit speziellen Kursen, mit Bewerbungstraining und Exkursionen in Betriebe. Jetzt hat er den Sprung von der Werkstatt auf den allgemeinen Arbeitsmarkt geschafft: seit Anfang des Jahres ist er im Etagenservice beim Wohnstift München-Nord beschäftigt.

Zunächst gar nicht so einfach für den jungen Mann: »Das war ein ganz schöner Schritt«, erzählt er, »aber ich wollte etwas für meine Zukunft tun, und sehen, ob ich es auch alleine schaffen kann.«

Martin ist dank »QUBI« seit 2001 einer von sechs Vermittlungen, die zwar nicht alle zu einem Dauerarbeitsverhältnis geführt haben, aber dafür habe das Projekt geholfen das eine oder andere Vorurteil abzubauen, wie Rolf Pfizenmaier, Geschäftsführer des Augustinum aus seiner Erfahrung berichtet: Noch vor »QUBI« sei das Ganze manchmal an der Unsicherheit und Befangenheit gegenüber Verhaltensweisen behinderter Menschen gescheitert, am Zweifel an ihrer Motivation, Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit. Behinderte seien nicht nur beruflich leistungsfähig, sondern überaus motivierte Mitarbeiter.

Das findet auch Sozialministerin Christa Stewens, deren Ministerium einer der Träger von »QUBI« ist: »Wir wollen vor allem deutlich machen, dass behinderte Menschen in den Werkstätten zu gleichwertigen Leistungen fähig sind und auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt eine Chance haben.« Michaela Schmid

Artikel vom 10.03.2004
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