Am Bahnhof werden die P+R-Parkplätze immer weniger – und die Autos mehr

Parken in Feldmoching

Ortstermin auf dem matschigen Parkplatz am Feldmochinger Bahnhof: keine

Ortstermin auf dem matschigen Parkplatz am Feldmochinger Bahnhof: keine

Feldmoching · Feldmoching platzt aus allen Nähten – und den Bewohnern der Kragen. Grund sind die nicht mehr zählbaren Autos aus dem nördlichen Landkreis und aus dem Dachauer Land, die den Münchner Stadtteil dermaßen zuparken, dass er von oben mehr wie ein großer Parkplatz mit etwas Wohnbebauung ausschaut.

Der Bezirksausschuss Feldmoching-Hasenbergl (BA 24) drängt jetzt fraktionsübergreifend auf eine Lösung, denn die Situation wird in absehbarer Zeit noch schwieriger. Damit beschäftigten sich am vergangenen Freitag BA-Mitglieder sowie Vertreter des Planungs- und Baureferates, der Polizei, der P+R GmbH München und der Vivico Real Estate GmbH (Verwalter von Deutsche Bahn AG-Grundstücken).

Das Problem: der Parkplatz am Feldmochinger Bahnhof bestand bisher aus zwei größeren unbefestigten Flächen, auf denen täglich mehrere hundert Fahrzeuge abgestellt werden. Seit dem Umbau des Walter-Sedlmayr-Platzes auf der Westseite des Bahnhofs gibt es dort keine Parkplätze mehr, auch wenn manche Autofahrer das nicht wahrhaben wollten und dort weiterhin parkten. In den kommenden Monaten wird zwischen Rahein-, Ratold- und Dülferstraße ein Supermarkt gebaut. Der wird einen Teil des jetzigen Parkplatzes auf der Ostseite des Bahnhofs in Anspruch nehmen, wo jetzt täglich noch rund 250 Fahrzeuge abgestellt sind.

Offensichtlich gibt es keine Patentlösung. Während Heinz Müller von der Polizeiinspektion 43 dafür plädierte, mehr Parkraum zur Verfügung zu stellen, glaubt Manfred Zehetbauer von der P+R GmbH: »Je mehr kostenfreie Parkplätze es gibt, umso größer wird der Parkdruck.«

Dennoch sprachen sich alle Beteiligten für die Errichtung eines Parkhauses zwischen dem Gleis und dem neuen Supermarkt aus. Doch während der Markt schon bald dastehen könnte, äußerte Bernd Prösler, Berater der Vivico, dass die Bauarbeiten für das Parkhaus »abschnittsweise noch in diesem Jahr beginnen können«. In der Zwischenzeit weichen die Pendler auf Parkraum in Feldmoching aus – und parken den Stadtteil völlig zu, anstatt auf vorgelagerte S-Bahnhöfe wie Ober- oder Unterschleißheim auszuweichen. Das hat auch einen nachvollziehbaren Grund: In Feldmoching beginnt der Innenstadtbereich bei den MVV-Tarifen. Dadurch wird die Fahrt in München mit dem ÖPNV natürlich um einiges günstiger.

Bleibt die Frage, ob das 150 Plätze umfassende Parkhaus das Problem dauerhaft lösen kann – und vor allem ab wann. Der BA-Vorsitzende Rainer Großmann (CSU) und sein Stellvertreter Rudolf Kühnel (SPD) waren mit den Aussagen der Verantwortlichen bei dem Ortstermin überhaupt nicht zufrieden. »Der einzige Vorteil war, dass wir jetzt Bescheid wissen«, meinte Großmann. »Unser Ziel war es, mehr Stellplätze zu bekommen. Die Planungen sehen das genaue Gegenteil vor.

Das ist eine Katastrophe für uns.« Gleichzeitig kündigt er an, nicht aufgeben zu wollen: »Wir werden jetzt der Stadt Druck machen«, so Großmann kämpferisch. »Wir haben uns ewig eingesetzt, und durch die Planungen der Stadt haben wir bald gar keine Parkplätze mehr am Bahnhof.« Die Feldmochinger sehen zugeparkten Zeiten entgegen. Carsten Clever-Rott

Artikel vom 18.02.2004
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