Ausstellung über den Völkermord von Ruanda

Vom Täter zu den Toten

Zentrum · Noch bis 7. März läuft die Ausstellung der Installation von Kofi Setordji »Genocide Monument« im Staatlichen Museum für Völkerkunde.

Der Maler und Bildhauer Kofi Setordji, 1957 in Accra, der Hauptstadt von Ghana, geboren, zählt zu den herausragenden zeitgenössischen Künstlern Afrikas. Seine Werke sind von vielen Ländern Afrikas, Europas und in den Vereinigten Staaten ausgestellt worden und waren auch auf den Kunst-Biennalen in Dakar und Johannesburg zu sehen.

Heute arbeitet Setordji in seinem »Kunst-Haus« auf den Hügeln vor Accra, das er als Begegnungszentrum und Forum für ein gemeinsames Arbeiten mit Künstlern aus der ganzen Welt aufgebaut hat. »Genocide Monument« ist das bislang wichtigste Werk des Künstlers. Mehr als zwei Jahre lang arbeitete er an der großen, multidimensionalen Installation aus Terrakotta, Stahl, Bildern und Holz, um das Unfassliche im wahrsten Sinne »zugänglich« zu machen.

Das Kunstwerk zeigt alle, die zur Geschichte dieses Völkermords gehören: Täter und Mitläufer, die Flüchtlinge und Niedergemetzelten, Angeklagte und Richter, politische und militärische Führer hinter hohlen Fassaden, die Weltgemeinschaft, die tatenlos zusah, und im Mittelpunkt: die Toten. Kofi Setordji arbeitet dieses Kapitel verdrängter Geschichte künstlerisch eindrucksvoll auf. Die Installation beobachtet eine traumatisierte Region auf der Suche nach innerem Frieden und Versöhnung.

Nach der Ausstellung in München wird die Installation im April 2004, wenn das Land und die Welt zum zehnten Mal des Völkermords gedenken, in Kigali, der Hauptstadt Ruandas, gezeigt werden.

Artikel vom 12.02.2004
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