Nach der Flucht aus Ungarn 1975 kommt Leslie Mandoki hier groß raus

Mandoki: Musik bestimmt sein Leben

München · Als Leslie Mandoki Anfang der Siebziger Jahre am Budapester Musikkonservatorium Drums und Percussion studierte, spielte die Musikkultur auf der anderen Seite des Eisernen Vorhangs längst verrückt. Bands wie »Cream« oder »Jethro Tull« entwickelten den Rhythm and Blues weiter, ein Al DiMeola hinterließ seine ersten Fingerabdrücke auf dem Gebiet des Fusion Jazz.

Mandoki, wie alle seiner Generation fasziniert vom neuen Lebens- und Musikgefühl, das seinen Weg auch durch engmaschigste Grenzzäune Richtung Osten gefunden hatte, stieg zum Star der Budapester Szene auf. Als Bandleader der Jazzrockformation »Jam«. Aber die Machthaber im kommunistischen Ungarn wehrten sich brutal gegen die Jugendkultur der End-60er und 70er – sie wussten, dass sie dem neuen Lebensgefühl nichts entgegenzusetzen hatten. Und dass es ihnen gefährlich werden würde.

Es gab für einen Künstler nur zwei Wege aus dem Dilemma: Die innere Emigration – oder die Flucht. Im Juli 1975 verschwinden Mandoki, seine Freunde Laszlo Bencker und Gabor Csupo aus Ungarn. Und im Westen erscheint ein 21-jähriger Mann, der nicht nur eine klassische Musikausbildung mitbringt, sondern ein politisches Bewusstsein. Die Gier nach Freiheit. Nach Selbstverwirklichung.

Heute ist dieser Mann ein gefragter Musiker und Produzent. Zusammen mit den »Soulmates« spielt er am 16. April in der Münchner Muffathalle. Es verspricht, ein ganz besonderes Konzert zu werden. Karten dafür gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen.

Artikel vom 11.02.2004
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...