Fotoausstellung im Haus des Deutschen Ostens

Die unbekannten Europäer

Haidhausen · Sorben, Gottscheer, Aromunen, Arbereshe und Sepharden: Fünf der rund 50 unbekannten kleinen Volksgruppen in Europa werden in der Fotoausstellung »Die unbekannten Europäer«, vom 12. Februar bis 2. April, im Münchner Haus des Deutschen Ostens (HDO), Am Lilienberg 5, vorgestellt.

Der Fotograf Kurt Kaindl und der Schriftsteller Karl-Markus Gauß nehmen den Betrachter mit auf Entdeckungsreise. In Schwarzweiß-Aufnahmen dokumentiert Kaindl den heutigen Alltag dieser Jahrhunderte alten Kulturen. Die aus Reisenotizen entstandenen Texte von Gauß ergänzen die Botschaften der Bilder. »Es sind Bilder von berührender Intensität, sie zeigen bizarre Landschaften, verfallene Friedhöfe, schmucke Städtchen – und Menschen, die sich zu behaupten wissen«, erläutert Gauß im Begleitband zur Ausstellung.

Das HDO veranstaltet zahlreiche Ausstellungen und Lesungen mit Künstlern und Autoren. »Wir wollen Menschen mit allen Sinnen für Osteuropa begeistern«, so Ortfried Kotzian, Direktor des HDO. Das Haus des Deutschen Ostens (HDO) wurde im Jahr 1970 vom Bayerischen Arbeits- und Sozialministerium ins Leben gerufen, um den vielfältigen Kulturen der aus den östlichen Siedlungsgebieten stammenden Bürgern Bayerns einen Raum zu geben. Damit sind all jene gemeint, die aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten (Schlesien, Pommern, Ostpreußen) und den ehemaligen deutschen Siedlungsgebieten in Mittel-, Ost- und Südosteuropa (z.B. Sudetenland, Siebenbürgen, Russland) geflohen sind, vertrieben wurden oder seit 1950 ausgesiedelt sind.

Im Hinblick auf die bevorstehende EU-Osterweiterung möchte das HDO für die Menschen und Kulturen in und aus diesen Ländern sensibilisieren und so einen Teil zur europäischen Integration beitragen. Zur Ausstellungseröffnung am Donnerstag, den 12. Februar, um 18.30 Uhr, liest die Schauspielerin Susanne Czepl aus den Texten von Karl-Markus-Gauß. Der Fotograf Kurt Kaindl führt durch seine Ausstellung in München, Am Lilienberg 5. Eintritt frei. Die Ausstellung im Haus des Deutschen Ostens ist Montag bis Donnerstag, von 10 bis 20 Uhr und Freitag von 10 bis 15 Uhr geöffnet.

Artikel vom 11.02.2004
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