Fotograf Christian Lehsten zeigt eindrucksvolle Bilder bei »84 GHz«

Lebensspuren – Wieder im Blickfeld

Schwabing · Bei »84 GHz: Jour Fix 17« zeigt diesmal der Fotograf Christian Lehsten, Bilder mit dem Titel »Lebensspuren«, ab 19 Uhr, in der Georgenstraße 84. Der in Hamburg geborene und seit 1969 in München lebende Fotograf setzt sich in dieser Ausstellung bei 84 GHz mit den Themen Alter, Vergessen und Tod auseinander.

Christian Lehsen ist seit 1991 Mitglied der Fotoagentur argum und stellt seine Arbeiten regelmäßig in München, aber auch bespielsweise in Salzburg oder Straßburg aus.

»Die Portraits dieser 22 alten Menschen entstanden im Frühjahr 2000 in einem Münchner Pflegeheim. Dort leben sie, weil sie sich nicht mehr selbst versorgen können, weil sie dauerhaft pflegebedürftig oder verwirrt und nicht mehr mobil sind. Sie stehen am Ende ihres Lebensweges wie zwischen Leben und Tod«, erzählt Lehsten.

»Mit den Fotos dieser Ausstellung möchte ich den Blick auf diese Menschen lenken, die normalerweise unserem Blickfeld entzogen sind. Die Alten stehen nicht im Mittelpunkt unserer Gesellschaft, sondern sind oft ausgegrenzt, Alter und Tod werden als Randthemen behandelt. Die Geschichten der Alten werden vergessen, ihre Würde nicht gesehen. Die biografischen Informationen unter jedem Bild sind aus den originalen Unterlagen auf der Pflegestation wortgetreu übernommen worden.

Sie geben das wieder, was die alten Leute noch selbst erzählt haben, was Angehörige oder Betreuer berichteten und was die Pflegekräfte auf der Station in Erfahrung bringen konnten. Nicht mehr und nicht weniger.«

»84 GHz« ist eine private, unabhängige und nicht profit-orientierte Initiative, die Plattform für alle Künste bietet.

Artikel vom 05.02.2004
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