3 verdächtige Frauen gesucht

Schmuckhändler ermordet

Schwabing · Ein 58-jähriger türkischer Schmuckhändler verabschiedete sich am 28. Dezember von seiner Familie in Dieburg bei Darmstadt, um wie so oft auf Geschäftsreise nach Bayern zu gehen.

Dabei benutzte er wie immer einen silberfarbenen Audi A4 mit dem amtlichen Kennzeichen DA-A 1383. In einem Koffer führte er eine Kollektion von Schmuckstücken im Wert von ca. 85.000 Euro mit. Der Schmuckhändler galt als sehr zuverlässig. Auf seinen Reisen hielt er regelmäßig über Handy Kontakt zu seiner Familie.

So rief er auch am Montag, 29. Dezember, gegen 21 Uhr, letztmals bei seiner Familie an und teilte mit, er sei gerade in München und würde am 30. Dezember die Heimreise antreten. Seither gab es von ihm kein Lebenszeichen mehr, so dass ein Bruder am 5. Januar bei der Polizei in Darmstadt Vermisstenanzeige erstattete.

Ebenfalls am 5. Januar bemerkten Bewohner im Anwesen Hessstraße 30 aus einer Wohnung im Erdgeschoss Verwesungsgeruch und forderten den türkischen Hausmeister, der die Wohnung seit August vergangenen Jahres an zwei ausländische Damen untervermietet hatte, telefonisch auf, nach dem Rechten zu sehen. Gegen 19 Uhr sperrte der Mann die Wohnung auf und fand schließlich im Wohn- und Schlafraum die Leiche eines Mannes.

Der Tote lag spärlich bekleidet im Bett und war bereits in Fäulnis übergegangen. Anhand aufgefundener Papiere und bestimmter körperlicher Merkmale (dem 58-Jährigen fehlte das oberste Glied am Mittelfinger der linken Hand) war der Tote rasch als der vermisste türkische Schmuckhändler indentifiziert. Der Mann hatte eine Plastiktüte über den Kopf gezogen. Bei einer weiteren Inaugenscheinnahme wurden diverse Verletzungen im Kopfbereich festgestellt.

Da auch der Schmuckkoffer und das Fahrzeug des Opfers fehlten, gingen die Beamten des Kriminaldauerdienstes von einem Verbrechen aus und schalteten die Mordkommission ein. Der Tat dringend verdächtig sind drei Frauen, die nach polizeilichen Erkenntnissen ein Trio bildeten und bisher einschlägig in Erscheinung getreten sind. Seit Auffindung der Leiche fehlt von ihnen jede Spur. Bei den zwischenzeitlich identifizierten Frauen handelt es sich um die armenische Staatsangehörigen Anahit Lackerschmid (44), Nelly Yepremyan (37) und Roza Kirakosyan (47).

Die Frauen sind bereits wegen zahlreicher Eigentums- und Betrugsdelikte vorbestraft und gingen im Bereich des Hauptbahnhofes der Prostitution nach.

Die Mordkommission der Münchner Kriminalpolizei bittet um Mithilfe der Bevölkerung: Wer hat Türkay Özcanoglu gekannt und kann Hinweise zu seinen Kontakten und Begleitpersonen geben, insbesondere während seines Aufenthaltes in München? Wer hat im Bereich der Hessstraße Beobachtungen hinsichtlich des Opfers, seines Fahrzeugs oder der drei gesuchten Frauen gemacht? Wer kann Hinweise auf den Aufenthaltsort der gesuchten Damen geben? Hinweise bitte an die Polizei München unter Tel. 089/ 29 10-0 oder an jede andere Dienststelle.

Artikel vom 15.01.2004
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