Sternsinger der St. Josephs-Gemeinde sammelten für Menschen in Ruanda

Königlicher Besuch

Die Schwabinger Sternsinger – hier bei einer öffentlichen Veranstaltung – zogen auch in diesem Jahr wieder durch die Kirchengemeinde St. Joseph und schrieben ihren Segen an die Haustüren.	Foto: Privat

Die Schwabinger Sternsinger – hier bei einer öffentlichen Veranstaltung – zogen auch in diesem Jahr wieder durch die Kirchengemeinde St. Joseph und schrieben ihren Segen an die Haustüren. Foto: Privat

Schwabing · Vor 2000 Jahren folgten die drei Weisen aus dem Morgenland einem Stern, heute folgen die Sternsinger dem Ruf der Menschen in den Pfarrgemeinden. So auch in der Schwabinger Gemeinde St. Joseph, die auch heuer wieder ihre Caspars, Melchiors und Balthasars durch die Pfarrgemeinde schickte.

»Wir haben zwei Gruppen aus Kindern zwischen zehn und 14 Jahren aus unserem Kinderchor und den Minestrantengruppen gebildet«, sagt Sternsingerbetreuer Michael Wendlinger. »Mit dabei ist ein Sternträger, eine Aufsichtsperson und natürlich die Drei Heiligen aus dem Morgenland.«

Doch die Nachfrage nach der bereits im 14. Jahrhundert urkundlich vermerkten Tradition ist stark zurückgegangen, denn heute kommen Caspar, Melchior und Balthasar nur noch auf Bestellung: »Die Gemeindemitglieder melden sich bei uns an, wenn die drei Könige für sie singen sollen«, erklärt Pater Siegfried. »Bis letzten Freitag waren neun Anmeldungen eingegangen«. So zogen die Sternsinger also mit Weihrauch und zwei Liedern im Gepäck von 12 bis 17 Uhr durch den Bezirk. »Wir sind ganz froh, dass wir nicht so viele Anmeldungen haben, denn wir wollen die Kinder ja nicht nur von einer Tür zur nächsten hetzen.

Außerdem wird die Sammelbüchse irgendwann ganz schön schwer«, lacht Wendlinger. Jedes Jahr kommt das Geld einem bedürftigen Land zu Gute, dieses Jahr gehen die Haupteinnahmen nach Ruanda. »Das Kindermissionswerk sammelt das Geld ein und verteilt es. Auch wenn dieses Jahr Ruanda das Hauptthema ist, so kommen anderen notleidende Länder nicht zu kurz«, betont Wendlinger. Mit dabei haben sie natürlich auch immer ein Stück gesegnete Kreide, mit dem sie dann den Haussegen »C+M+B« an die Türe schreiben. »Wir richten uns da ganz nach den Leuten. Manche mögen den Segen eher auf die Innenseite der Türe, andere verzichten völlig darauf«, erklärt Wendlinger.

Dabei nehmen auch heute noch viele fälschlicherweise an, dass »C+M+B« die Initialen für Caspar, Melchior und Balthasar seien, dabei bedeutet es tatsächlich »Christus Mansionem Benedicat«, was soviel heißt wie: »Christus segne dieses Haus«. Doch die drei Weisen aus dem Morgenland werden Aufklärung leisten und bestimmt auch nächstes Jahr wieder mit Weihrauchduft und Gesang nicht nur die Katholiken in Schwabing erfreuen. Kathrin Schubert

Artikel vom 08.01.2004
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