Lerchenauer Eltern fordern neuen Kindergarten und Hort noch in diesem Jahr

Auf taube Ohren gestoßen

Lerchenau - Bereits im März 2000 fand auf Einladung der beiden Kirchengemeinden von St. Agnes und der Bethanienkirche ein Gespräch zum Thema »Leben mit Kindern in der Lerchenau« statt.

Eltern stellten dabei die Forderung auf: Die Lerchenau braucht noch in diesem Jahr zumindest als Übergangslösung zwei zusätzliche Kindergärten - und eine Hortgruppe. Bei der Stadtverwaltung sind diese Forderungen allerdings bisher nicht erhört worden.

Der Einladung waren etwa 50 Eltern und eine Reihe von Experten gefolgt. In der Diagnose waren sich alle einig. Der Versorgungsgrad mit Kindergarten- und Hortplätzen in der Lerchenau ist katastrophal. Eindrücklich schilderte Annemarie Schönhuber, die Leiterin des kotholischen Kindergartens, den Druck, der sich in den letzten Jahren aufgebaut hat. Von damals 79 Kindern, die für das Jahr 2000 angemeldet wurden konnten allenfalls etwa 30 mit einem Platz rechnen. Sogar viele 4-Jährige Kinder konnten in diesem Jahr in der Lerchenau den Kindergarten nicht besuchen.

Ähnlich dramatisch stellt sich die Situation bei der Betreuung von Schulkindern dar. Hort und Schule kooperieren hier zwar im Interesse der Lerchenauer Familien in vorbildlicher Weise. So konnten in der Grundschule an der Waldmeisterstraße zwei Gruppen der Mittagsbetreuung für Schulkinder eingerichtet werden. Mit hohem Engagement der Eltern, wie die Schulrektorin Margarete Daub betonte. Aber der Nachfragedruck kann mit den vorhandenen Einrichtungen nicht mehr bewältigt werden. Und für berufs-tätige Eltern ist die schulische Mittagsbetreuung keine Lösung, weil sie in den Ferienzeiten jeweils ausfällt. Die Lerchenauer sind nicht mehr bereit, sich auf eine Lösung in fünf Jahren oder irgendwann später einzulassen.

Auch die Vertreter der Politik - für den Bezirksausschuss 24 waren der Vorsitzende Dr. Rainer Großmann und der Familienbeauftragte Paul Lachenmair erschienen, außerdem der CSU-Landtagsabgeordnete Joachim Unterländer und der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Dr. Reinhard Bauer - sehen die Lage für die Lerchenau dramatisch. Auf verschiedenen Ebenen haben sie selbst immer wieder eine Lösung vorgeschlagen und angemahnt, sind dabei aber bisher bei der Stadtverwaltung auf taube Ohren gestoßen. N.F.

Artikel vom 16.08.2000
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