Kripobeamte beenden Auseinandersetzung

Schlägerei unter Landfahrern

Am Donnerstag, den 10.8.2000, gegen 12.15 Uhr, gerieten acht Angehörige zweier verfeindeter Landfahrerfamilien in einem Verkaufsraum einer Firma in einem Gewerbegebiet im Norden in Streit miteinander.

Dabei schlugen sie mit Baseballschlägern, einer Holzkeule, einer Eisenstange und einigen Radkreuzen aufeinander ein. Die Auseinandersetzung wurde im dortigen Lagerraum fortgesetzt. Die Beteiligten schlugen nach äußerem Anschein mit größtmöglicher Wucht auf ihr jeweiliges Gegenüber ein. Auch zielten sie mit ihren Schlagwerkzeugen vor allem auf die Köpfe ihrer Kontrahenten.

Ein Kriminalbeamter, der sich zu einer Zeugenvernehmung im Büro des Geschäftsstellenleiters der Firma befand, wurde dort über die sich im Gange befindliche Schlägerei informiert. Als er an den Austragungsort kam, drohte er nach kurzer Lagebeurteilung den Schußwaffengebrauch an, um die Auseinandersetzung so zu beenden. Er sah keine andere Möglichkeit, die brutale Schlägerei der Beteiligten zu unterbinden. Die sich Schlagenden beachteten den Kripobeamten jedoch nicht. Auch als er einen Warnschuss abgab, setzten die Landfahrer die Schlägerei unbeeindruckt fort, bei der aufgrund der brutalen Vorgehensweise mit schlimmsten Verletzungen für einen oder mehrere Beteiligte zu rechnen war. Den Warnschuß gab der Kripobeamte schräg nach oben ab, nachdem er sich vergewissert hatte, durch einen möglichen Querschläger der Betondecke niemanden zu verletzen. Nach abermaliger verbaler Ankündigung gab der Beamte nochmals einen Warnschuss ab. Dieser zweite Schuß veranlaßte die Kontrahenten nun, ihre Angriffshandlungen einzustellen. Zwischenzeitlich informierte Beamte der Polizeiinspektion 14 trafen darauf am Tatort ein. Nach Überwindung des Widerstandes der Schläger konnten diese festgenommen werden. Drei Landfahrer kamen zur ärztlichen Behandlung unter polizeilicher Begleitung in verschiedene Krankenhäuser. Vier Beteiligte wurden zur Polizeiinspektion 14 verbracht. Nach ersten Ermittlungen sollen schwerwiegende Streitigkeiten der zwei verfeindeten und vermutlich weitschichtig miteinander verwandten Familien das Motiv zur Schlägerei gewesen sein, wobei eine Gruppe der anderen in den Verkaufsräumen aufgelauert haben soll, sich jedoch beide Gruppen dessen beschuldigten. Bei der Schlägerei trugen die Beteiligten zum Teil diverse Platzwunden und Prellungen davon. Ein 38-Jähriger Jugoslawe zog sich einen Schulterbruch zu, der stationär behandelt wurde. Durch die beiden Schüsse des Kriminalbeamten entstand nur eine minimale Beschädigung an der Betondecke des Lagerraumes.

Die Beteiligten wurden, mit Ausnahme des stationär im Krankenhaus behandelten Jugoslawen, erkennungsdienstlich behandelt. Vier Landfahrer wurden der Haftanstalt überstellt. Die Haftfrage wird geklärt.

Artikel vom 16.08.2000
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