Sonnenstürme werden so auch bei uns sichtbar

Nordlicht – Wunder der Natur

Faszinierend und geheimnisvoll: das vom Sonnensturm ausgelöste Nordlicht.

Kein Sturm im Wasserglas, sondern die gigantischen Sonnenstürme der letzten Tage haben auch bei uns, auf der kleinen, 150 Millionen Kilometer entfernten Erde für besonderes Aufsehen gesorgt.

Wer nicht gerade durch die Großstadtbeleuchtung gestört wurde, hatte die Gelegenheit, das geheimnisvoll wirkende Nordlicht zu bewundern. Besonders gut war die Erscheinung in den Landkreisen nördlich von München zu sehen. Das Gebiet rund um die Polarlichtforschung ist auch heutzutage noch keinesfalls im Detail geklärt, sondern man sucht andauernd nach neuen Erkenntnissen.

Die Sonne hat ihr eigenes, meist sehr stürmisches Wetter. Die Sonne ist dort so heiß und dynamisch, dass sie ihre Atmosphäre durch die eigene Anziehungskraft nicht einschließen kann.

Die Energie fließt deshalb in einem Strom von elektrifizierten Partikeln weg von der Sonne. Die heißen Gase, das Plasma, rasen mit einer Geschwindigkeit von 1,5 Millionen Kilometer per Stunde von der Sonne in Richtung der Planeten. Diesen Vorgang nennt die Wissenschaft Sonnenwind.

Der Sonnenwind trifft auf seiner Reise durch das All auf ein Hindernis, auf das riesige Magnetfeld der Erde. Dabei kommt es zu einer Umwandlung von magnetischer Energie in Teilchenenergie, die eine extreme Plasmabeschleunigung verursacht. Diese Teilchen wandern entlang der Magnetosphäre in die polaren Bereiche, wo sie durch so genannte Einlasstore eindringen können.

Die Teilchen bewegen sich mit hoher Geschwindigkeit in Richtung der magnetischen Pole und lösen durch Ionisation elektromagnetische Strahlung aus.

Diese Strahlung in einer Höhe von ungefähr 100 bis 1.000 Kilometer ist das Nordlicht. Der Begriff Nordlicht entspringt wohl der Tatsache, dass wir in unseren Breitengraden dieses Naturphänomen hauptsächlich in den skandinavischen Ländern während der dunklen Jahreszeit sehen und erleben dürfen.

Es ist aber Tatsache, dass die Nordlichter auch während der Sommermonate aktiv sind, jedoch während der Zeit der Mitternachtssonne verständlicherweise nicht gesehen werden können.

Der Begriff Nordlicht ist insofern täuschend, da dieses Naturphänomen ebenfalls im Bereich des Südpols existiert. Deshalb verwendet man gemeinhin auch den eigentlich passenderen Begriff »Polarlicht«.

Artikel vom 05.11.2003
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