Gemeinsames Projekt von Nordgemeinden und Planungsverband für BUGA ‘05

Licht der Vergangenheit

Der Schleißheimer Kanal zieht sich, bis auf einige Knicke, schnurgerade durch den Münchner Norden – früher stellte er eine kulturelle Leistung einerseits, eine Wegmarke andererseits dar.	Foto: cr

Der Schleißheimer Kanal zieht sich, bis auf einige Knicke, schnurgerade durch den Münchner Norden – früher stellte er eine kulturelle Leistung einerseits, eine Wegmarke andererseits dar. Foto: cr

Auf Initiative des Planungsverbandes Äußerer Wirtschaftsraum München wollen die Städte Unterschleißheim, Garching, Dachau, Freising, München und die Gemeinden Oberschleißheim, Haimhausen, Karlsfeld, Ismaning und Unterföhring einen gemeinsamen kulturhistor

»Der Freistaat Bayern unterstützt das Projekt mit 38.900 Euro«, erklärte Innenstaatssekretär Hermann Regensburger. Weiteres Geld kommt von den beteiligten Kommunen. Dem Planungsverband werden insgesamt 93.000 Euro zur Verfügung gestellt, erklärt Ulrich Bernard, der dort für überlokale Planungskooperation zuständig ist. Die Gemeinden im Münchner Norden arbeiten nicht zum ersten Mal zusammen. In der Vergangenheit haben sie sich zusammengetan, um sich gegen die von der Stadt München ausgehenden, so genannten Negativeinrichtungen zu wehren. »Man wollte ins Bewusstsein rücken, dass die Landschaft kulturell wertvoll ist«, sagt Bernard. Kulturell wertvoll heißt in dem Zusammenhang, wie der Mensch früher die Landschaft verändert hat, damit sie seinen Bedürfnissen entspricht. Hier nennt Bernard in erster Linie Sichtachsen. Künstliche wurden geschaffen – zum Beispiel der Schleißheimer Kanal – natürliche wurden genutzt. Da sich die Menschen früher an der Umgebung orientierten, brauchten sie die Sichtachsen, um zu wissen, wo sie sich befinden. Eine weitere historische Sichtachse befinde sich zwischen den Schlössern Schleißheim und Dachau, so Bernard weiter. »Landschaftsprägende Elemente« sollen den Menschen im Münchner Norden wieder ins Bewusstsein gebracht werden. Nicht allzu viele wissen heute noch, dass es bei Garching mal einen regelrechten Hafen mit regem Handel gegeben hat. Doch alles geben die Gemeindearchive nicht her. »Deswegen bitten wir alle Bewohner, uns alte Fotos und Dokumente zuzuschicken«, erklärt Annette Knott, persönliche Referentin des Garchinger Bürgermeisters, stellvertretend für alle betroffenen Gemeinden. Damit sollen verschiedene Epochen zusammengeführt und die Entwicklung der Landschaft dargestellt werden. Bis 2005 zur Bundesgartenschau in Riem, soll das Projekt fertiggestellt sein. Dann werden im Münchner Norden Info-Tafeln an dem um die Stadt herum führenden Radl-Rundweg aufgestellt sein. Außerdem will sich der Planungsverband mit einem Stand auf der BUGA beteiligen. Denn auch die Gemeinden im Münchner Norden haben eine beeindruckende Vergangenheit. Wird Zeit, dass sie endlich ans Licht kommt. Carsten Clever-Rott

Artikel vom 29.10.2003
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