Eröffnung des U-Bahnhofs Georg-Brauchle-Ring: Ort mit Wohlfühl-Atmosphäre

Große U-Bahn-Reise

Start frei für die erste U-Bahn ab Georg-Brauchle-Ring. Der neue Endbahnhof der U1 ist künstlerisch konzipiert worden und kommt knalligbunt daher.	Foto: bas

Start frei für die erste U-Bahn ab Georg-Brauchle-Ring. Der neue Endbahnhof der U1 ist künstlerisch konzipiert worden und kommt knalligbunt daher. Foto: bas

Freifahrten mit der U1? Das konnte Oberbürgermeister Christian Ude den tausenden von Münchnern, die am Samstag zur Eröffnung des U-Bahnhofs »Georg-Brauchle-Ring« gekommen waren, nicht zusagen.

»Kontrolleure gibt’s aber heute auf dieser Strecke nicht«, verriet er vielsagend. Endstation Georg-Brauchle-Ring. Ein Kunstbahnhof. Ein Ort zum Wohlfühlen. Nach den Bahnhöfen Gern und Westfriedhof ist mit der neuen Station in Moosach das zweite Teilstück der U1 in Betrieb. Die neue Endstation verlängert den Nordast der U1 um 780 Meter in Richtung Olympia-Einkaufszentrum. »Eröffnungsfeiern von U-Bahnen und Bahnhöfen gehören zu den erfreulichsten Ereignissen in München. Im Stadtgebiet ist die U-Bahn das Rückgrat des Verkehrs«, sagte Christian Ude. Mit dem Georg-Brauchle-Ring wächst das Münchner U-Bahn-Netz auf knapp 86 Kilometer mit 93 Bahnhöfen. Täglich benutzen 900.000 Fahrgäste die U-Bahn, macht im Jahr über 300 Millionen Fahrgäste. Der Bahnhof Georg-Brauchle-Ring ist ein Zuckerl für den Münchner Norden. Wie die meisten U-Bahnhöfe ist die Station der Architekten Paul Kramer und Burkhard Schäffer zweigeschossig, die Bahnsteighalle siebeneinhalb Meter hoch. Rund 62 Millionen Euro hat der Vorzeige-Bau plus Tunnel gekostet. Fünf Jahre lang wurde gebaut. Geprägt ist die neue Haltestelle durch die räumliche Nähe zum Olympiapark. Den unmittelbaren Bezug zur Umgebung stellt die Arbeit des Künstlers Franz Ackermann her. »Große Reise« hat er sein Werk genannt. Schwarz-Weiß-Fotos, die den bunten Wandpaneelen einen Kick Internationalität verleihen. Fotografien von Los Angeles, Sao Paulo oder Istanbul – dazwischen eine Aufnahme von München-Moosach, mit großstädtisch verschlungenem Straßennetz. Für den Künstler Franz Ackermann war gerade der Kontrast zwischen dem Thema »Große Reise« und der dafür eigentlich ungeeigneten U-Bahn reizvoll. Die knallbunten Wandpaneele mit den Aufschriften »Georg-Brauchle-Ring« einerseits, die völlig unbeschrifteten Schwarz-Weiß-Bilder, Stadtpläne und Malereien des Künstlers andererseits. Der Bahnhof stellt aktuelle Kunst in den Vordergrund. Es ist ein Kunstbahnhof, der Wohlfühl-Atmosphäre vermitteln soll. Künftige Kunstbahnhöfe werden das Olympia-Einkaufszentrum (Künstler: Olaf Metzel), Olympiapark Nord (Rudolf Herz) und Fröttmaning (Peter Kogler) sein. Barbara Sorg

Artikel vom 23.10.2003
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