Alte Pinakothek zeigt Familiengemälde

Die Sippe von Rubens

Gemalte Liebeserklärung: Rubens malte sich 1609 mit seiner Frau Isabella.

Gemalte Liebeserklärung: Rubens malte sich 1609 mit seiner Frau Isabella.

Die Alte Pinakothek in der Barer Straße feiert eines ihrer kostbarsten Bilder. Mit einer Sonderausstellung: Rubens’ »Geißblattlaube«, das Bildnis des Malers und seiner jungen Frau Isabella.

Dieses von Peter Paul Rubens (1577-1640) kurz nach seiner Hochzeit mit Isabella, geborene Brandt, 1609 gemalte Doppelportrait verkörpert Vertrautheit, Anhänglichkeit und Treue als Inbegriff von Verlöbnis und Ehe.

Zusammen mit der Selbstdarstellung von Rubens ist das Bild eine Huldigung an die Schönheit seiner jungen Frau. Erstmals werden die weiteren Bildnisse von Isabella Rubens mit diesem Hauptwerk vereint: Die anrührende Darstellung aus den Uffizien in Florenz, die Rubens nach dem frühen Tod Isabellas aus der Erinnerung malte, und das Porträt des Anthonis van Dyck aus der National Gallery in Washington.

Dieses hatte der junge Maler 1621 unmittelbar vor seiner Reise nach Italien als Abschiedsgeschenk für Isabella und Peter Paul Rubens geschaffen.

Die Trias dieser Bildnisse wird durch die berühmten fünf Zeichnungen der Kinder des Paares aus der Albertina in Wien ergänzt; sie gehören zu den zartesten und schönsten Höhepunkten im zeichnerischen Schaffen von Rubens.

Zu diesem »Familientreffen« mit Zeugnissen der privaten Lebenssphäre des Malers haben die Sammlungen des Fürsten von Liechtenstein in Wien eines ihrer berühmtesten Gemälde ausgeliehen, das Kinderbildnis von Rubens ebenfalls früh verstorbener Tochter Clara Serena.

Von den Staatlichen Museen in Berlin ist der bezaubernd gemalte Kinderkopf eines Knaben mit einem Vogel am Band, wohl Rubens’ Neffe und Ziehsohn Philipp, zu sehen.

Für wenige Wochen wird der Rubens-Saal der Alten Pinakothek im Zeichen der Familie des großen Malers stehen und Werke von außerordentlichem Liebreiz und persönlichster Bindung präsentieren.

Das Zusammenführen einer derart hoch bedeutenden Werkgruppe von Rubens’ Gemälden und Zeichnungen darf für die Alte Pinakothek wie für München als Glücksfall gelten. Sonderführungen mit dem Generaldirektor Prof. Dr. Reinhold Baumstark, sind am 21. und 28. Oktober sowie am 25. November und am 9. Dezember, jeweils um 18.30 Uhr.

Artikel vom 16.10.2003
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