Bürgerversammlung Schwabing: Hauptthema Verkehr

Vom Parken und Fahren

Der Deutsche liebt ja bekanntlich sein Auto und auch der Schwabinger ist darum besorgt, ob es beim Parkraummanagement mit rechten Dingen zugeht. Deshalb ging es auf der letzten Bürgerversammlung des 4. Stadtbezirk auch hauptsächlich um den leidigen Verkehr.

Als seine Vetretung hatte Oberbürgermeister Christian Ude Stadträtin Constanze Lindner-Schädlich (SPD) geschickt, die die Versammlung leitete.

So ging es zum Beispiel um die Verwirklichung des Parkraummanagements im Stadtbezirk Schwabing West, denn Franz Grebler wohnt nur 10 m von der Grenze der Anwohnerparkzone entfernt und bekommt daher nur schwer einen Parkplatz. Ulrich Hering vom Planungsreferat versprach ihm, zum Erstaunen Lindner-Schädlichs, dass bereits bis Ende nächsten Jahres die Schilder zum Anwohnerparken aufgestellt sein würden. Zunächst aber werde der Stadtbezirk Au/Haidhausen in Parkzonen umgewandelt, aber an nächster Stelle stünde Schwabing.

Ein ganz anderes Problem mit dem Parkraummanagement hatte Walter Bayer. Er forderte sogar die Abschaffung des Anwohnerpark-Systems, da es seiner Meinung nach außer Kosten keinen positiven Effekt bewirkt habe. »Ich habe nachgeforscht und herausgefunden, dass auf 5000 Parkplätze, 5900 Parklizenzen vergeben wurden, kein Wunder, dass durch die so genannten Mischbereiche der Parkdruck auf die Anwohnerbereiche steigt«, beklagte Bayer und wurde jedoch von der Versammlung, die den Antrag mit Mehrheit ablehnte, enttäuscht.

Dass das Parken in Schwabing ein wirklich heikles Thema zu sein scheint, zeigte auch der Antrag von Marcus Schmidt-Merkel, der doppelseitige Schrägparkplätze für den Pündtnerplatz und die Herzogstraße, zwischen Viktoria- und Belgradstraße, forderte. Diese seien vor allem kostengünstig und mit »ein bisschen Farbe« schnell zu bewerkstelligen. Dadurch, so sagte Schmidt-Merkel weiter, könnten 70 neue Parkplätze entstehen. Der Vorsitzende des Bezirksausschusses Schwabing-West, Walter Klein, äußerte jedoch seine Zweifel, denn mit ein bisschen Farbe sei es nicht getan. Schrägparkplätze fordern auch die Reduzierung der Gehwege. Dies könnte den Fussverkehr lahmen und auch der Busverkehr könnte durch die Verengung der Fahrbahnen gehemmt werden. Die Bürger stimmten für die Parkplätze am Pündtnerplatz, lehnten jedoch die Parkplätze an der Herzogstraße ab.

Auch Karin Kraus hatte die Herzogstraße ins Auge gefasst. Sie forderte jedoch die Umwandlung in eine Tempo 30-Zone und einen Fahrradweg für die Verkehrsachse. Da dies auch schon in einer BA-Sitzung besprochen wurde, nahm Klein dazu Stellung: »Hierbei handelt es sich um eine Erschließungsstraße durch die 7.000 Fahrzeuge pro Tag fahren, das ist nur 1/3 der Belastung der Belgradstraße beispielsweise.

Ich sehe für eine Tempo 30-Zone keine Notwendigkeit.« Desweiteren erläuterte Klein, dass bereits die Clemensstraße als Fahrradstrecke vorgesehen sei und ein neuer Radweg Millionen kosten würde. Die Anträge wurden dann auch von den Bürgern abgelehnt. Und so wird wohl alles beim Alten bleiben: Dem Autofahrer fehlt Parkplatz, dem Radler sein Radweg und dem Fussgänger seine Tempo 30 Zone. Kathrin Schubert

Artikel vom 16.10.2003
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