Bei der »Residenzwoche« Kultur und Leben der Wittelsbacher kennenlernen

Kultur am Hofe

Warum sollen sich nur Künstler von der Muse küssen lassen? Die Residenzwoche will jeden inspirieren und begeistern.

Warum sollen sich nur Künstler von der Muse küssen lassen? Die Residenzwoche will jeden inspirieren und begeistern.

An seinen Pranken wird oft gerieben, soll es doch einem alten Brauch zu Folge Glück bringen. Ansonsten scheint der Löwe vor der Münchner Residenz seinen Bau gut zu bewachen.

Von den Münchnern wird der Prachtbau im Herzen der Stadt meist »links liegen gelassen«. Dabei war die Residenz jahrhundertelang Wohn- und Regierungssitz der bayerischen Herzöge, Kurfürsten und Könige aus dem Hause Wittelsbach und ein wichtiges politisches und kulturelles Zentrum im heutigen Süddeutschland.

Bereits 1753 wurde das in der Residenz gelegene Cuvilliés-Theater mit der Oper »Catone in Utica« eröffnet. 250 Jahre wird die Bühne nun schon bespielt – Anlass für eine feierliche »Residenzwoche« in den kommenden Tagen.

Zwischen 17. und 28. Oktober feiert München jedoch nicht nur das Bühnenjubiläum. »Die Residenz hat es nicht verdient, links liegen gelassen zu werden«, so Michael Grill von der Bayerischen Schlösserverwaltung. Zu selten machen die Münchner den Schritt hinein in ihr »Stadtschloss«, bedauert Grill. Dabei sei die Anlage ein »Gesamtkunstwerk«, das durchaus mithalten könne mit dem Nymphenburger Schloss, aber auch mit Neuschwanstein oder Linderhof.

Tatsächlich ist die Münchner Residenz ein Ort mit kulturhistorischer Bedeutung, haben doch die Wittelsbacher – vom »blauen Kurfürsten« Max Emmanuel bis zum Märchenkönig Ludwig II. – ihren Höfen stets Glanz durch die Verpflichtung großer Künstler verliehen.

Im Cuvilliés-Theater, dessen Rokoko-Architektur europaweite Bedeutung hat, wird in den kommenden Tagen ein Überblick über 200 Jahre Münchner Musikgeschichte gegeben. Auf der Bühne, die Mozart 1781 zur Uraufführung seines »Idomeneo« gedient hat, und in weiteren Räumen der Residenz werden Konzerte und Opern gespielt, von Barock bis zur ausgehenden Klassik reicht das musikalische Programm unter Leitung des Dirigenten Christoph Hammer.

Bei Sonderführungen können die Besucher das Leben am Münchner Hofe erleben und sich in einer Zusammenschau von Geschichte, Kunst und Zeremoniell über das Haus Wittelsbach, den Hofgarten oder die Appartments Ludwig I. informieren.

Besonders für Familien gedacht sind am Wochenende die »KinderTouren« durch die Residenz. Mit Taschenlampe und hoffentlich scharfen Augen geht es dabei durch die Gemächer, auf der Suche nach Edelsteinen und wahrhaft wunderlichen Figuren. Und dass am Hofe der Wittelsbacher nicht nur im vornehmen Cuvilliés-Theater Tanz und Musik geboten war, können die Münchner erfahren, wenn es am Sonntag heißt »Der Kurfürst lässt bitten«.

Im umfangreichen Programm, zu finden unter www.residenzwoche.de, finden sich neben kostenlosen Veranstaltungen auch Kartenpreise für die Konzerte. Weitere Veranstaltungstipps unter www.wochenanzeiger.de. Maximilian Hägler

Artikel vom 16.10.2003
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