Derzeit werden die schadhaften Gleise an der Ohlmüllerstraße erneuert

Schluss mit der Radlfalle!

Tatort Fuge: Auch wenn wegen Regen zwei Tage nix ging, der Zeitplan kann eingehalten werden.

Tatort Fuge: Auch wenn wegen Regen zwei Tage nix ging, der Zeitplan kann eingehalten werden.

Weil vor zwei Jahren gepatzt wurde, muss nun alles raus. Seit letzten Montag ist das Baureferat in der Ohlmüller- und Fraunhoferstraße mit Ausbesserungsarbeiten zu Gange, weil dort die Trambahngleise zwischen Straße und Schienenbett aufgebrochen waren.

Einen Fehler auf Seiten des Baureferats will Baustellenkoordinator Richard Bartl aber nicht einräumen: »Das war nach dem Stand der Technik von vor zwei Jahren nicht vorhersehbar.« Denn schon ziemlich kurz nachdem 2000 im Rahmen einer Totalsanierung der Ohlmüller- und Fraunhoferstraße aus Lärmschutzgründen die Trambahngleise »vollummantelt« wurden, quoll das verarbeitete Fugenmaterial wegen der ständigen Erschütterung durch die federnd gelagerten Schienen heraus – denn sie wurden mit herkömmlichem, starren Material vergossen.

Das Rumpeln der Tram war zwar nun weniger durchdringend, dafür flog den Anwohnern das Fugenmaterial um die Ohren – oder vor die Füße. »Stückeweise ist das damals durch die Straße gesegelt«, erzählt Helga Mayereder von der Handarbeitsstub’n in der Ohlmüllerstraße, »einem Nachbarn sogar direkt in den Laden.« Doch mehr als das Gebrösel machten den Bewohnern die breiten Rillen Sorgen, die sich nach und nach bildeten, nachdem sich die Fugenfüllung verflüchtigt hatte: »Die haben schon Schwein gehabt, dass sich da kein Radfahrer das Genick gebrochen hat«, meint Mayereder.

Die Unfallgefahr für Radler an den unebenen Stellen ist auch der Grund für die jetzigen Baumaßnahmen, erklärt Richard Bartl. Deswegen konzentrieren sich die derzeitigen Arbeiten auf die Außenfugen. Die Zeit für die 300.000 Euro teuren Sanierungsarbeiten ist trotzdem äußerst knapp bemessen. Denn zum einen sind die betroffenen Straßen verkehrsreiche Hauptzubringer zur Innenstadt und zum anderen beginnt am 17. Oktober schon die nächste Auer Dult. Bis dahin müssen die Bauarbeiten, für die absolut trockenes Wetter und Tageslicht notwendig sind, beendet sein.

Zwei Tage mussten Arbeiter und Maschinen letzte Woche schon wegen strömenden Regens aussetzen. Doch Richard Bartl verlässt sich auf den positiven Wetterbericht: »Wir sind bisher ganz im Zeitplan«, so der Mann vom Baureferat zuversichtlich. 3000 der insgesamt 7000 Meter können dann wie geplant erneuert werden. Der Rest folgt im Frühjahr nächsten Jahres.

Zufrieden mit der Arbeit ist auch Helga Mayereder, trotz aller Verkehrsbehinderungen und weniger Parkplätze: »Die haben sogar Samstag gewerkelt.« Die Auerin wundert sich nur, dass niemand das Ganze einfach mal vorher ausprobiert hat, statt jetzt nachzubessern: »Das sind doch Fachleute, die müssten doch eigentlich wissen, was sie da verbauen.«

Artikel vom 15.10.2003
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