Zur »Woche der Chemie« experimentieren die Ismaninger Kids im Kindergarten

Labor für Zwergerl

»Blaukraut bleibt Blaukraut.« Nicht immer, wie Chemikerin Tanja Schaffer den kleinen »Nachwuchs-Wissenschaftlern« bei Experimenten im Kindergarten zeigt.

»Blaukraut bleibt Blaukraut.« Nicht immer, wie Chemikerin Tanja Schaffer den kleinen »Nachwuchs-Wissenschaftlern« bei Experimenten im Kindergarten zeigt.

»Wow! Was ist denn jetzt los?« Der kleine Mark ist ganz begeistert. Gerade war der Blaukraut-Saft doch noch lila. Auf einmal ist die Flüssigkeit im Glas aber blau, fast schon grün.

»Das liegt an dem Backpulver, das wir in das Glas gegeben haben«, erklärt Tanja Schaffer von der Uni Regensburg und die quirligen »Nachwuchs-Wissenschaftler« wollen gleich noch mehr experimentieren. Zur »Woche der Chemie« ist Tanja Schaffer mit fünf Kolleginnen und Kollegen nach Ismaning gekommen und zeigt dort Kindergarten-Kindern einfache Experimente.

»Es ist schön zu sehen, dass auch die ganz Kleinen schon so begeistert an die Sache herangehen«, strahlt die Chemie-Doktorandin. »Wir haben Versuche aus dem Alltag ausgewählt«, erklärt die Chemikerin. Blaukraut kennt schließlich jeder. Aber auch mit Buntstiften kann man lustige Sachen machen. »Dass man Farben mischen kann, wisst ihr ja alle«, wirft Schaffer in die neugierige Runde. »Aber jetzt werden wir die Farben mal zerlegen.«

Fragezeichen leuchten in den großen Kinderaugen und alle sind begierig darauf, zu erfahren, wie das denn gehen soll. Runde Filter kommen nun zum Einsatz. Zuerst ein Loch hineingeschnitten und dann mit Filzer drumherumgemalt. Nun noch flugs einen weiteren Filter zusammenrollen und rein damit ins Loch.

Das ganze Gebilde nun mit dem »Stiel« ins Wasser und warten was passiert. Die Spannung bei den Kleinen steigt, als das Wasser langsam in den Filter zieht und dabei die Farbe verschwimmt. Der grüne Strich wird so zu einem blau-gelben Schleier. »Boah! Meins ist ja rosa und orange und blau!« Sabrina ist ganz aus dem Häuschen. Schließlich hatte sie ja einen schwarzen Kreis gemalt. Und auch die anderen Kids staunen über die von ihnen fabrizierte Farbenpracht.

»Die Kinder gehen völlig unverkrampft an die Sache heran«, freut sich Schaffer. »Sie haben noch keine von der Schule verursachten Aversionen. Diese Phase der Neugierde nutzen wir aus, um den Kleinen die Wissenschaft ein wenig näher zu bringen.« Der Spaß kommt dabei selbstverständlich nicht zu kurz. »Ganz im Gegenteil.

Das ist ja schließlich das Wichtigste bei dem Ganzen.« Auch Kindergarten-Leiterin Elke Kemmel ist begeistert: »Das ist ein wirklich sehr interessantes Projekt. Die Kinder waren ganz angespannt und teilweise völlig weg vor Neugierde und Staunen. Es war das erste Mal, dass wir etwas Derartiges veranstaltet haben, aber ich hoffe, dass wir etwas Ähnliches bald einmal wieder machen können.«

Artikel vom 15.10.2003
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