Nach fünfjähriger Restaurierung steht Flügelaltar wieder in Georgskirche

Heimkehr des Altars

Anton Peter mit der Figur der Heiligen Juliana vor dem fast 500 Jahre alten Flügelaltar der Alten St. Georgskirche.

Anton Peter mit der Figur der Heiligen Juliana vor dem fast 500 Jahre alten Flügelaltar der Alten St. Georgskirche.

Endlich kommt der spätgotische Flügelaltar zurück nach Milbertshofen. In dieser Woche ist der Altar aus dem Jahre 1510 wieder in der Alten St. Georgskirche aufgebaut worden.

Am Freitag, 17. Oktober, können die Milbertshofener ihren Altar im Rahmen der »Langen Nacht der Offenen Kirche« wieder an seinem alten Standort betrachten, von dem er 1981 abgebaut worden war.

Nach fünfjähriger aufwändiger und teurer Restaurierung in Solln ist »Milbertshofens kostbarstes Kulturgut«, so Anton Peter, Vorsitzender des Förderverein Alte St. Georgskirche, wieder im Stadtteil. »Die Entstehung des Hochaltars im Schwaigkircherl«, erklärt der Hobbyhistoriker, »steht eindeutig fest.« Der Flügelaltar sei seinerzeit vom Kloster Schäftlarn gestiftet worden.

Der künstlerisch wertvolle Hochaltar sei das Werk eines niederländisch beeinflussten Meisters der Münchner Schule. Der über 1,50 Meter hohe eigentliche Altarschrein bietet als Hauptblick, kräftig geschnitzt und bemalt, die Holzrelieffigur des Heiligen Georg auf dem Schimmel reitend, im Kampf mit dem Drachen.

Dieses einmalige Kulturgut hat im Laufe der Jahrhunderte mehrere Restaurierungen und Überarbeitungen »erleiden« müssen, die zum Teil unsachgemäß und für das Kunstwerk schadhaft ausgeführt wurden. Eine Ausstellung im Turm der alten Kirche erinnert an die verschiedenen Phasen der Restaurierung, die immer neue Überraschungen zu Tage brachten. »Allein die Bilder wurden schätzungsweise sechs- oder siebenmal übermalt«, weiß Anton Peter.

Der Zustand des Altars verschlechterte sich jedoch im Laufe der Zeit, was an den schlechten klimatischen Bedingungen in der alten Kirche lag. 1981 erfolgte der Umzug in die neue Georgskirche, doch die Fußbodenheizung dort machte alles noch schlimmer, so dass jetzt die Restaurierung unumgänglich war.

Für den Förderverein war dies eine Herzensangelegenheit, ebenso wie die geplante Wiedererrichtung des alten St. Georgskircherls, die erheblicher Anstrengungen bedarf. Jetzt ist erstmal der Altar wieder zu Hause. »Die Milbertshofener haben ihn vermisst und würden ihn vermissen, wenn er ins Museum käme«, erklärt Peter die Bemühungen des Förderverein um das spätgotische Meisterwerk, das so in Bayern kaum drei- oder viermal existiere.

Zur Feier der Rückführung findet am Sonntag, 19. Oktober, im Pfarrsaal Milbertshofen, um 19.30 Uhr, ein Konzert mit dem BMW-Kammerorchester statt. Eintritt frei. Carsten Clever-Rott

Artikel vom 15.10.2003
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