Kinder kommen bei Helmut Oppelt voll auf ihre Kosten

Fischen in Schwabing

Nicht schlecht, Herr Hecht: Helmut Oppelt (41) zeigt ein Prachtexemplar. In der Regel fischt der Angler und Tierliebhaber jedoch ohne Widerhaken. Er setzt die Fische meist wieder ins Wasser zurück.

Nicht schlecht, Herr Hecht: Helmut Oppelt (41) zeigt ein Prachtexemplar. In der Regel fischt der Angler und Tierliebhaber jedoch ohne Widerhaken. Er setzt die Fische meist wieder ins Wasser zurück.

Kinderfischen. Haben Sie das schon mal gehört? Angeln für Kids. Das bietet der Fischer von Schwabing, Helmut Oppelt (41), an. Fast jeden Sonntag von März bis Oktober fährt er mit bis zu sieben Kindern zum Fischen.

So haben Kinder, deren Eltern mit Fischen nichts am Hut haben, die Möglickeit, zu angeln. »Ich wollte mal was anderes machen«, sagt der Angel-Experte. Fischen für Kinder zwischen vier und 16 Jahren – der absolute Renner. Aus ganz München kommen die Nachwuchsangler inzwischen zu Helmut.

Auch Daniel Spittler (13) hat das Fischen gepackt. Was für ein super Gefühl, eine 45 Zentimeter lange und ein Kilo schwere Regenbogenforelle in der Hand zu haben! Selbst gefangen. Da macht Mama Karin natürlich große Augen.

Treffpunkt zum Kinderfischen ist Helmut Oppelts Laden »Angelsport Schwabing« in der Apianstraße 8 (Telefon: 300 50 76).

Mit Helmuts silbernem Ford Transit geht’s los nach Allershausen im Norden Münchens. Zwanzig Minuten zum eigenen Weiher. Idylle pur. Auch Sohn Felix (15) angelt für sein Leben gern und ist ab und zu mit von der Partie.

Seit rund sechs Jahren hat Helmut Oppelt inzwischen seinen kleinen Laden. »Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht«, sagt der leidenschaftliche Fischer.

Im Alter von drei Jahren fing er mit Vater Helmut (60) im Bayerischen Wald, bei der Oma, an mit dem Angeln. Mit 15 Jahren dann die Fischerprüfung. Wann immer er Zeit hatte, fuhr er los mit der Angel, besonders das Fliegenfischen hatte es ihm angetan. Nach der Schule arbeitete er erst mal bei der Stadt. Zwanzig Jahre lang. Als Gas- und Regelmechaniker. »Mein erstes Lager von Ködern und Angel-Zubehör hatte ich im Keller unseres Hauses«, so Helmut Oppelt.

Dann, Anfang 1997 der große Schritt weg aus dem sicheren Schoß der Stadt in die Selbstständigkeit. Und die Idee mit dem Kinderfischen. Acht Stunden frische Luft, raus aus der Stadt, Transport, Betreuung, Angelanleitung, gemeinsames Grillen inklusive.

Pro Kind verlangt Helmut Oppelt dafür 40 Euro. »Für die Kids ist es das Höchste, wenn sie einen Fisch gefangen haben«, erzählt der Profi. Ein Erlebnis, dass die Jungangler (Mädchen sind nur selten dabei) nicht so schnell vergessen.

Wenn der silberne Angel-Bus dann gegen 17 Uhr von der Herzog- in die Apianstraße einbiegt, warten bereits neugierige Eltern vor dem Laden. Kaum ist der Bus zum Stehen gekommen, reißt der kleine Manuel die Tür auf: »Mama, mein Karpfen war der Größte. Sooooo groß!« Barbara Sorg

Artikel vom 09.10.2003
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