Lizenz zum Spielen

Zum Spielen und Sporteln freigegeben, auch außerhalb des Unterrichts: die städtischen Schulhöfe. Foto: cr

Moosach · Auch wenn es nicht der Freudentag eines jeden Pennälers sein dürfte, ein Gutes hat der Schulanfang nächste Woche bestimmt: Denn dann sind wieder viele Schulhöfe außerhalb der Unterrichtszeiten geöffnet – für Spiel, Spaß und Sport.

Seit 1992 gibt es diese »Schulhoföffnung«. Auch in diesem Schuljahr wird das Projekt fortgeführt. Die Schulhoföffnung geht hauptsächlich auf einen Antrag der Grünen-Fraktion im Stadtrat zurück und wurde vom Schulausschuss im Juli 1992 dann beschlossen. Aber bereits im Vorfeld gab es bereits viele Anfragen in Bürgerversammlungen, von Mandatsträgern oder Eltern, die städtischen Schulhöfe auch in der unterrichtsfreien Zeit als Freizeitfläche zu nutzen. »Die Idee ist, weitere wohnortnahe Spielmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche zu schaffen«, erklärt Barbara Reich vom städtischen Schul- und Kultusreferat. Dieses Jahr sind 27 Schulhöfe und 7 Schulsportanlagen zu unterschiedlichen Zeiten geöffnet. In der Regel sind sie für Kinder bis 12 Jahre und Jugendliche bis 15 Jahre geöffnet. Wie bei öffentlichen Spielplätzen gibt es keinerlei Aufsicht. Die Akzeptanz sei je nach Schule unterschiedlich. »Beschädigungen wurden aber bisher kaum festgestellt«, berichtet Reich. Beschwerden wegen Lärmbelästigungen konnten bisher mit Hilfe von Gesprächen oder durch schriftliche Mitteilungen geklärt werden, weiß Reich. Außerdem gebe es auf einigen Schul-Spielplätzen diese Saison wieder Spielaktionen, die im Auftrag des Schulreferates und vom Arbeitskreis Schulhoföffnung der Spiellandschaft Stadt organisiert werden, die dann mit ihren Spielmobilen die verschiedenen Schulhöfe anrollen. Speziell in Moosach ist außerdem das »Spielhaus boomerang« aktiv mit Aktionen. »Schade allerdings, dass die Schulhöfe in den Ferien geschlossen sind«, meint Peter Strupp. Der Kinderbeauftragte des Bezirksausschusses Moosach denkt dabei vor allem an alle daheimgebliebenen kleinen Moosacher, die sich auch im Stadtteil im Schulhof an der Jenaer Straße und auf dem Sportplatz an der Leipziger Straße bei Fußball oder Streetball vergnügen könnten. Allerdings weniger zur Freude eines »unbequemen« Hausmeisters des Schulsportplatzes an der Leipziger Straße, weiß Strupp. Der Hausmeister mag sich vielleicht über Kaugummipapier auf dem Rasen grämen, die Kinder stört das wenig – denn sie haben auf Schulhöfen noch bis Ende Oktober offiziell die »Lizenz zum Spielen«. Der Schulhof, Jenaer Straße 3, ist für Kids bis 12 an Schultagen von Mo-Do, 17-19 Uhr offen, der Sportplatz, Leipziger Straße 7, Mo-Do, bis 18 Uhr, Freitag bis 15 Uhr. ms

Artikel vom 05.09.2003
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