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»Schlangenbeschwörer« der Feuerwehr fangen jedes noch so gefährliche Tier
Keine Angst vor Exoten
Diese giftige Bananenspinne sorgte in einem Schwabinger Supermarkt für Aufregung als sie aus einer
Schwabing · Schwabinger Feuerwehrmänner haben keine Angst vor kleinen oder großen Tieren.
Dort wo anderen Menschen beim Anblick von Schlangen oder Spinnen ein kalter Schauer den Rücken runterläuft, greifen die Männer der Feuerwache 4 beherzt ein: »Wir nehmen es mit jedem noch so großen Tier auf, sogar einen Elefanten haben wir schon gerettet« erzählt Bernd Müller (41) von der Feuerwache 4, in der Nordendstraße und sein Kollege Christian Gierl (35) ergänzt: »Hierfür hat die Feuerwehr München ein Spezialfahrzeug, auf dem zum Beispiel Kühe transportiert werden können«.
Doch auch exotische Tiere verirren sich gerne mal nach Schwabing. Erst kürzlich sonnte sich eine so genannte Äskulapnatter auf dem Dach eines VW Golfs in der Zieblandstraße. »Als wir eintrafen war es der Schlange wohl zu heiß geworden und sie hatte sich bereits im Radlauf des Wagens verkeilt und war gar nicht so leicht zu befreien«, berichtet Gierl stolz und fährt fort: »Normalerweise darf man so ein Tier gar nicht privat halten. Wahrscheinlich ist sie irgendwie ausgebüchst«.
Um die Tiere einzufangen, gibt es bei der Feuerwehr Haken, Netze und Fangschlingen, doch oft sind die Tiere so aufgebracht, dass sie mit Kälteschocks in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt werden. »Schlangen sind Kaltblüter, je wärmer es ist, desto schneller werden sie. Bei den derzeitigen Temperaturen haben wir es manchmal ganz schön schwer«, erläutert Müller. Ein weiteres »Highlight« der letzten Wochen war eine hochgiftige Bananenspinne, die per Schiff in einer Bananenkiste bis in das Lager eines Schwabinger Supermarktes kam. Die Verkäuferin, die das gelbe Tier entdeckt hatte kam mit dem Schrecken davon. »Diese Spinne ist extrem giftig wir können froh sein, dass nicht mehr passiert ist« schildert Müller weiter.
Es sind jedoch nicht die Exoten die die Feuerwehr am meisten fordern, sondern vielmehr Enten, Gänse und Schwäne. Erst kürzlich hatte eine Gänse-Mutter auf einem Grünstreifen mitten auf dem Petuelring gebrütet. »Das Problem sind hier die Bürger, die glauben, eine Gans müsste gerettet werden, aber diese können die Gefahr selbst einschätzen und wissen wo es für sie gefährlich ist«, schimpft Gierl. Nur einmal wurde es sogar der Feuerwehr zuviel, als sich ein Marder in den Keller einer Klinik verirrt hatte. Der kleine Kerl war so agressiv, dass sich die Beamten zu-rückzogen um nicht gebissen zu werden. Als alle weg waren, traute sich der Nager aus seinem Versteck und floh durch das Kellerfenster. ks
Artikel vom 28.08.2003Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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