Manfred Solbrig: Garchinger sollen jetzt um optimalen Lärmschutz kämpfen

Ausbau mit Hindernissen

Mehr Verkehr bedeutet mehr Lärm – und den wollen die Garchinger vermeiden. Bürgermeister Manfred Solbrig bittet seine Bürger, jetzt aktiv zu werden.

Mehr Verkehr bedeutet mehr Lärm – und den wollen die Garchinger vermeiden. Bürgermeister Manfred Solbrig bittet seine Bürger, jetzt aktiv zu werden.

Was die Menschen im Landkreis München-Nord aushalten müssen, ist jetzt schon richtig hart, aber es kommt noch härter. Denn die am stärksten belastete Autobahn Deutschlands, die A 9 im Bereich Garching muss in naher Zukunft noch weitaus mehr Verkehr zu- und ableiten.

»Schuld« daran sind der boomende Flughafen Franz-Josef-Strauß und das neue Münchner Fußballstadion, für die die A 9 als Anbindung fungiert. Abhilfe soll der Ausbau der Autobahn schaffen, doch das Projekt hängt.

»Die zur Verbesserung der Verkehrssituation im Münchner Norden und Osten vorgesehenen Straßenbauprojekte kommen teilweise leider nicht so voran, wie wir uns das wünschen«, moniert der bayerische Innenminister Günther Beckstein (CSU) in einem Schreiben an den Unterschleißheimer Bürgermeister Rolf Zeitler (CSU) und übt Kritik an dem »zum Teil massiven Widerstand gegen einzelne Projekte«.

Inzwischen hat die Regierung von Oberbayern das Planfeststellungsverfahren zum Ausbau der A 9 zwischen Eching und dem Kreuz München-Nord eingeleitet. Und wieder wird nicht alles so gehen, wie Beckstein es sich wünscht.

In einem offenen Brief fordert der Garchinger Bürgermeister Manfred Solbrig (SPD) die Bürger seiner Stadt auf, um einen optimalen Lärmschutz zu kämpfen. »Das Planfeststellungsverfahren bietet dafür die Chance«, erklärt er.

Im Stadtrat bestehe fraktionsübergreifende Einigkeit, dass nur die Einhausung des Autobahnabschnittes zwischen der Anschlussstelle Garching-Nord und dem Schleißheimer Kanal den optimalen Lärmschutz ermöglicht.

Die Maßnahmen, die bisher im Gespräch sind, werden von der Stadt Garching als nachrangig angesehen. Dazu gehört die Errichtung von Schutzwällen und die Erhöhung der vorhandenen Wall-/Wandkombinationen. »Weitere nötige Maßnahmen sind aus Sicht der Stadt eine Geschwindigkeitsbegrenzung und die Errichtung einer Mittelwand«, erklärt Solbrig.

Damit die verbesserten Lärmschutzmaßnahmen im Plan stehen, müssen die Garchinger bald aktiv werden, und dafür brauchen sie die Rückendeckung aus der Bürgerschaft. »Ich bitte Sie, Einwände gegen die vorgesehenen mangelhaften Lärmschutzmaßnahmen zu erheben«, appelliert Solbrig. Bis 5. September müssen diese Einwände bei der Stadtverwaltung oder der Regierung von Oberbayern eingegangen sein. Im kommenden Sommer sollen die Ausbauarbeiten beginnen. Dann will auch Garching zu den Gewinnern gehören.

Artikel vom 06.08.2003
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