Hohe Keimbelastung im Lerchenauer See lädt nicht zum Baden ein

Auf eigene Gefahr

Zurückgelassene oder in den See geworfene Brotzeitreste und übermäßiges Füttern der Wasservögel bringt das gesunde Klima des Sees ins Schwanken.	Foto: ta

Zurückgelassene oder in den See geworfene Brotzeitreste und übermäßiges Füttern der Wasservögel bringt das gesunde Klima des Sees ins Schwanken. Foto: ta

München-Nord · Gerade heuer im Sommer meint es der Wettergott gut mit allen Badefreunden.

In jeder freien Minute heißt es bei der Hitze in der Stadt: Raus an den Badesee. In der Regel sind die Münchner mit dieser Devise auch gut beraten. Ein See ist dem Referat für Gesundheit und Umwelt jedoch schon seit längerer Zeit ein Dorn im Auge: Der Lerchenauer See fällt schon seit mehreren Wochen mit deutlichen Grenzwertüberschreitungen bei den Wasseruntersuchungen auf.

»Alle zwei Wochen untersuchen wir die Qualität in den Badeseen«, erklärt Henrik Jörgens, Sprecher des Referats. Bei den Untersuchungen werden Proben an unterschiedlichen Stellen und in unterschiedlichen Tiefen genommen, die dann vom Wasserwirtschaftsamt mikrobiologisch untersucht werden. Im Fall des Lerchenauer Sees ergaben die Proben eine hohe Belastung an fäkal-coliformen Keimen, also Krankheitserregern, die im Darmtrakt von Warmblütern entstehen.

»Wir appellieren deshalb schon lange an alle Badegäste, dass sie das Fütterverbot für Wasservögel auf alle Fälle beachten sollen«, so Jörgens. Auch Hunde sollen auf den Liegewiesen nicht frei laufen gelassen werden. Essensreste haben ebensowenig auf den Liegewiesen verloren.

Auch Sonnencreme-Rückstände im Wasser bringen das natürliche Klima des Sees gehörig durcheinander. »Bei einem so kleinen See ohne Zu- und Abflüsse, führt das zu den genannten Folgen«, erläutert Jörgens. Das Referat für Gesundheit und Umwelt rät daher dringend vom Baden im Lerchenauer See ab.

»Unter Umständen können gesundheitliche Beschwerden, wie etwa Magenbeschwerden, auftreten.« In ganz extremen Fällen kann so ein Badesee dann sogar gesperrt werden. »Das ist aber bisher noch nicht vorgekommen«, beruhigt Jörgens. »Ein See kann sich auch von selbst erholen. Wind sorgt für die Umwälzung des Wassers und der Regen führt frisches Wasser zu.« Schlimmstenfalls könne man aber auch nachhelfen. »Was aber sehr kostspielig ist. Dazu müsste der verschmutzte Schlamm am Grund des Badesees abgetragen werden.«

Saubere Badeseen stehen im Münchner Norden und auch im Landkreis als Ausweichmöglichkeiten zur Verfügung. Beim Feldmochinger-, Langwieder-, Luss-, Fasanerie-, Regatta-, Feringa-, Garchinger, Unterföhringer- oder Unterschleißheimer See hat das Gesundheitsreferat keine Bedenken für die Badegäste.

Für alle, die es genau wissen wollen, veröffentlicht das Referat seine Ergebnisse im Internet unter www.rgu-muenchen.de oder auf der eigens eingerichteten Telefon-Infoline der Stadt unter Tel.: 23 33 75 36. ta

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Artikel vom 30.07.2003
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